Kind (Klasse 2) geht nicht gerne in die Schule

Hallo zusammen,

Ich bräuchte mal Rat/Erfahrungen/Sichtweisen von außen.

Es geht um meine Große. Sie ist 7 und geht in die 2.Klasse. Sie ist ein neugieriges, pfiffiges Mädchen, tanzt den halben Tag, ist gerne kreativ, bastelt viel und will immer allen Sachen auf den Grund gehen. Im Kiga war sie unauffällig. Einzig ihre extreme Schüchternheit gegenüber Erwachsenen fiel im U3 Bereich auf. Sie kam mit 24 Monaten in den Kiga. Sie konnte zu dem Zeitpunkt zwar schon in ganzen Sätzen sprechen, tat dies aber ausschließlich mit den Kindern und einer bestimmten Erzieherin. Erst mit dem Wechsel in den Ü3 Bereich legte sich dies etwas, schüchtern und zurückhaltend ist sie aber bis heute geblieben.

Doch das ist eigentlich gar nicht unser aktuelles Problem. Unsere Sorgen fingen mit der Einschulung an. Seit der zweiten Schulwoche klagt sie über Langeweile und geht nicht gerne in die Schule. Als sie anfingen mit einem Wochenplan zu arbeiten fiel uns auf, dass sie in der Schule kaum etwas machte und dann alles daheim machen müsste. Was für ein Kampf, sie sträubte sich gegen jede Zeile a schreiben und hasst regelrecht ihr Rechenübungsheft. Ich sollte erwähnen, dass sie sich das Lesen und Schreiben bereits selbst vor der Schule ein bisschen beigebracht hatte, kann also das meckern in Deutsch teilweise auch nachvollziehen.
Jedenfalls zogen sich die HA über 2 Stunden und vor allem beim Rechnen war sie extrem unkonzentriert. Gespräch mit der Lehrerin ergab, dass sie im Unterricht viel träumt und sehr langsam arbeitet.
Mittlerweile hat die Lehrerin(Berufsanfängerin) den Wochenplan deutlich reduziert, HA sind nicht mehr Teil davon, womit unsere Tochter viel besser klar kommt. Außerdem ist ausgemacht, dass sie nach 45 Minuten die HA beenden darf. Das klappt viel besser jetzt daheim.
Den Wochenplan in der Schule bekommt sie mittlerweile auch meist hin, zumindest den Pflichtteil. Mehr will sie auch nicht.

Eigentlich wäre also alles in Butter. Leider nicht. Vor ein paar Tagen brach meine Große abends in Tränen aus. Sie fände die Schule so furchtbar, alle würden 10 mal das Gleiche sagen, das wäre nicht die richtige Schule für sie, sie könne nicht zuhören, die habe Bauchweh :(

Und nun? Jemand eine Idee was tun? Sie wirkt ehrlich verzweifelt. Freunde hat sie übrigens viele im der Klasse. Auch wirklich Gute. Wie kann ich ihr Helfen? Kann mir jemand mal beim Sortieren Helfen?

Vielen Dank schon mal!

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Auf mich wirkt es so, als käme sie - aus welchem Grund auch immer - nicht richtig mit.

Erste Ideen:

Im Baumarkt Ohrschützer kaufen und damit akustische Ablenkung minimieren. Oft haben Schulen auch welche.

Mit der Lehrerin ins Gespräch gehen. Auch wenn sie Berufsanfängerin ist, sie sieht deine Tochter täglich arbeiten.

Mein Sohn arbeitet z.B. auch nicht selbstständig, und diese Form von HA "20 min Rechenfuchs" sind eine Aufforderung, Zeit zu vertrödeln. Dann wird ein Stift zerlegt, auf dem Stuhl geturnt, aus dem Fenster geguckt, die Hände angemalt...

Uns hilft, dass ich mir überlege, wie viel man bei aktiven 20 min schaffen müsste und bestimme, was er quasi gleich schaffen muss. Ausserdem muss er seine Aufgaben in meiner Sichtweite erledigen. Somit kann ich sehen, ob er arbeitet und nachhaken, ob er Unterstützung braucht.

Und dann ist mir egal, ob er 20 min oder eine Stunde braucht, es liegt in SEINER Verantwortung. Oft, mittlerweile Klasse 4, muss ich aber noch neben ihm sitzen, damir es läuft.

Ansonsten tatsächlich über eine andere Schulform nschdenken. Meine Tochter kam - geboren mit einee Fehlbildung - im Sprachverständnis nicht richtig mit. Als sie wegen Kopf- und Bauchweh klagte, detzte ich mich mit KL und Schulleitung zusammen und wir suchten nach einer Lösung. Die KL organisierte einen Teemin in einer Sprachheilschule, wir fuhren gemeinsam hin und dann war klar, wir schulen das Kind probeweise von Mai bis Juli um und wenn das gut/besser läuft, wechselt sie vollständig. Die 40 km bzw 1,5 std Fahrt in eine Richtung waren doof, aber für sie war es die beste Enrscheidung!

Dort hat sie die Klasse 4 abgeschlossen und besucht nun eine Gesamtschule mit sehr guten Noten.

Vielleicht hilft dir ja der eine oder andere Impuls weiter.

Ach und der erste, dringendste Tipp wäre: Druck raus nehmen.

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Danke für deine Rückmeldung.
Die Kopfhörer hat sie schon, die gibt es in der Klasse. Laut Lehrerin benutzt sie die auch hin und wieder. Die Klasse ist aber wohl eine ruhige Klasse, in Arbeitsphasen ist es wohl objektiv nicht sehr Laut, meine Große ist da allerdings sehr empfindlich. Geräusche und Gerüche nimmt sie stark wahr und empfindet sie schnell als unangenehm.

Welche Bedingungen sind denn an z.B. eine Sprachheilschule geknüpft? Da gäbe es in 20 km Entfernung eine. Bislang ist sie sprachlich aber unauffällig (bis auf die Sprechangst in jungen Jahren). Im Gegenteil, sie hat bereits mit 10 Monaten angefangen Zi sprechen und dann sehr schnell in ganzen Sätzen gesprochen. Ihr Wortschatz ist auch sehr ausgereift.

Der schulische Inhalt scheint auch prinzipiell kein Problem zu sein. Sie versteht trotz Träumerei was zu tun ist, macht kaum Fehler.

Druck rausnehmen ist gut, das versuchen wir auch. Klappt manchmal besser, manchmal verliere ich die Geduld wenn eien Rechenaufgabe 3 mal von vorne rechnen muss weil es bis zum Aufschreiben vor lauter Träumerei so lange dauert dass das Ergebnis wieder vergessen wurde.
Die HA erledigt sie im Esszimmer, ich bin immer in der Nähe, habe ein Auge drauf. Die 45 Minuten gelten nur für Arbeitszeit, Träumerei zählt nicht. In der Regel sind dann auch alle Aufgaben erledigt.
Sie hat nur überhaupt keine Lust, keine Motivation, keinen Ehrgeiz. Sie freut sich auch nicht über Erfolge, zB ein fehlerloses Diktat.
Objektiv gesehen ist sie eine gute Schülerin, subjektiv ist sie unglücklich und fühlt sich irgendwie Fehl am Platze. Das tut mir so leid, ich würde ihr so wünschen, dass sie gerne in die Schule geht.

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Kennst du den Begriff Hochsensibilität? Lies dich mal dazu etwas ein und schau mal ob du deine Tochter da wieder findest.
Das mit den Gerüchen und Geräuschen läßt mich da auch stark aufhorchen.

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Klingt für mich eher nach Unter- als nach Überforderung. Ihr wird langweilig sein. Dem würde ich unbedingt nachgehen!

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Hallo,

es scheint, als würdest du von meinem Jüngsten sprechen. Bei ihm begann die Schulunlust 8 Wochen nach der Einschulung. Er wollte laut eigenen Abgaben in die 2. Jahrgang wechseln. Die Lehrerin sah, dass er nicht ganz "dumm" ist, war aber der Meinung, der Wissensvorsprung würde sich im Laufe des Schuljahres geben.
Es gibt auch immer wieder mehrere Wochen, wo er ständig aus der Schule abgeholt werden möchte, obwohl keine offensichtliche Krankheit vorliegt.

Lange Rede kurzer Sinn, es gab und gibt Wochen, wo wir unser Kind nur mit Reden, erpressen, am Arm schleifen und unter Tränen in die Schule bekommen.
Gespräche mit der Lehrerin helfen nicht, da unser Kind mittlerweile dicht gemacht hat.

Er macht nur noch das allernötigste und bekommt trotz ordentlicher Leistungen (er hat ja sehr viel geschrieben, ist aber nicht in die Tiefe gegangen, habe sich keine schwierigen Aufgaben genommen, aber andere hätten mehr gemalt!) immer einen reingewürgt. Wir als Familie sind es inzwischen leid. Es werden Fehler angestrichen, die keine sind, .... Ich versuche nur durch gutes Zureden mein Kind an der Stange zu halten und es soweit zu "motivieren" bis die Empfehlungen stehen. Danach ist mir die Grundschule egal, sorry hart, ist aber so.

Nachdem die Unlust immer größer wurde, haben wir unser Kind testen lassen, ohne die Empfehlung der Lehrkraft, denn das Kind fiel im Unterricht nie negativ auf, hält sich an alle Regeln, hat viele Freunde und macht keine Probleme.
Bei dem Test kam eine HB raus. Unser Kind weiß davon nichts. Er hätte letztes Jahr springen können, wollte er aber nicht. Jetzt quält und langweilt er sich und stellt auch vorrübergehen mal die Arbeit ein. Es ist schwierig, aber wir wissen zumindest, dass wir halbwegs richtig lagen, denn zwischendurch wussten wir nicht, ob wir unser Kind nicht überschätzen und er normal begabt ist.

Du siehst, ich fühle mit dir, denn solche Situationen zu meistern und richtig zu handeln ist es schwierig.

Sprich mit der Lehrerin. Das Verhalten kann viele Ursachen haben. Unter- oder Überforderung, ADS,... vielleicht ist eine schulpsychologische Beratungsstelle ein guter Anlaufpunkt für dich.

VG

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Danke auch euch für das Teilen eurer Erfahrungen.
Auch wenn sie sich nicht so einfach anhören :(
Ist den Kleiner dann jetzt in Klasse 4 maxi03? Und die Lehrer machen nichts?

Die Lehrerin der Großen ist sehr nett und bemüht, wir haben auch schin Gespräche geführt, auch mit dem Kind. Die HA Situation hat sich seither gebessert. Problem ist, dass das Kind im Unterricht nicht auffällt. Sie stört ja nicht oder hat Probleme mit dem Stoff. Hart gesagt, dass sie in der Schule im Wochenplan quasi nichts gemacht hat, ist der Lehrerin nicht mal aufgefallen. Sie hat leider auch keine Idee an wen wir uns wenden könnten.
Schulpsychologische Beratungsstelle ist ein guter Tipp, danke. Da werde ich mich mal erkundigen wo es das gibt.

Meine macht auch nur das allernötigste und würde nie etwas freiwillig machen. Bislang geht sie in die Schule, zwar mit widerwillen, aber die geht. Angst habe ich, dass wir sie irgendwann wirklich mit Gewalt zwingen müssen, dass Stelle ich mit furchtbar vor. Irgendwie habe ich aber so das Gefühl, dass es irgendwann dazu kommt wenn sich nicht etwas ändert.
Woran erkennt man denn eine Hochbegabung?
Danke nochmals für euren Input, ich werde gleich morgen mal eine Beratung suchen

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Hallo,

nein, mein Kind hat letztes Jahr probeweise den 3. Jahrgang besucht. Von Seiten der Schulleitung und letztendlich auch der KL hätte er wechseln können.

Auf eigenen Wunsch ist er nicht gewechselt, da hatte sich die Schulunlust schon sehr verfestigt. Die Worte waren:"ich wechsele doch nicht, macht zwar viel Spaß im 3., aber da muss ich zuviel nachholen, dazu habe ich keine Lust."

Die KL bietet auch immer wieder Aufgaben auf höherem Niveau an und freiwillige Hausaufgaben. Es gäbe genug intellektuelle Herausforderungen für das Kind, aber das Kind will nicht. Anstrengen für Schule? Niemals, so sein Motto. Da die Noten aber immer zwischen 1-2 liegen, ist es für mich okay, da manche Tage / Wochen anstrengend genug sind.

Sprich er ist aktuell im 3., daher muss er mit dem Nötigsten sich die Empfehlung für die weiterführende Schule "erarbeiten". War zwischendurch gedanklich schon soweit, dass ich über einen Wechsel von 3 nach 5 nachgedacht hatte!

Letztendlich zählt für mich, dass er dort Freunde hat und sich bei diesen wohlfühlt. Schule wird hier selten thematisiert.
Er lernt nebenbei noch eine Fremdsprache, die nimmt er im Vorbeigehen mit. Gibt es da mal Hausaufgaben, werden diese akribisch und mit Freude gemacht! Also genau das Gegenteil von den schulischen Inhalten.

VG

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Für mich klingt das nach Hochbegabung. Die Tochter einer Freundin hatte ganz ähnliche Probleme und sie wurde dann getestet. Lass Dich in der Richtung mal beraten (zum Beispiel kinderpsychologisch). Alles Gute!

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Bislang kam mir der Gedanke Hochbegabung ehrlich gesagt noch nicht. Nicht falsch verstehen, ich denke schon dass das Kind nicht auf den Kopf gefallen ist. Ich genieße es auch, dass sie schon so viel versteht und unterhalte mich sehr gerne mit ihr. Sie bringt mir oft eine ganz neue Sicht auf Dinge, von denen ich dachte ich wüsste schon alles. Dachte aber immer es sei "normal" dass Kinder alles hinterfragen.

Habe jetzt mal im Netz recherchiert, einiges von dem was da so geschrieben wird, trifft auf sie zu (z.B. hat sie sich schon früh mit der Evolution, der Entstehung des Weltalls und auch mit dem Tod beschäftigt, auch um ihre Rente hat sie sich schon Sorgen gemacht ;) )anderes kann ich so nicht beobachten, zB hat sie einen großen Freundeskreis und spielt gerne mit Gleichaltrigen.

Ich habe schon eine Nummer einer Beratungsstelle rausgesucht, werde gleich morgen anrufen.
Leider gab es nämlich heute Abend Tränen, weil m8rgen wieder Schule ist :(

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Hört sich für mich auch eher nach Unter- als Überforderung an.

Ich persönlich mag das Etikett "hochbegabt" nicht. Das führt nur zu Gräben, auch zum Lehrpersonal und den anderen Mitschülern.

Die Stärken und Schwächen von Kindern sind mehr oder weniger normalverteilt. Sei es sprachlich, intellektuell, körperlich, motorisch,... Jedes Kind hat so seine Begabungen. Unsere heutige Schulformen legt wert auf die Begabung "Schulfähigkeit" - darunter ist im Wesentlichen Gehorsam, Auffassungsgabe, Intellekt subsumiert. Es gibt ein paar Kinder, die tun sich leicht in der Schule, die große Masse schafft die Schule und ein paar Kinder tun sich sehr schwer.

Die Kinder, die sich in der Schule leicht tun (der Einfachheit halber nenne ich sie "die Schlauen", das soll keine Wertung gegenüber den schulisch schwächeren Mitschülern sein!) entwickeln nun unterschiedliche Strategien, wie sie mit der Unterforderung zurecht kommen. Die einen werden zu "Störenfrieden" (Achtung, nicht jeder Störenfried ist automatisch ein schlummerndes Wunderkind!), die anderen zu "Träumern". Auch hier wieder, nicht jedes Träumerlein ist ein versteckter Einstein.

Ich gehe folgend davon aus, dass die Hypothese "Hochbegabung" stimmt. Ich persönlich rate von Schulstufe überspringen etc. ab. Auch wenn das Kind intellektuell so weit wäre, fehlt im allgemeinen die soziale Entwicklung. Besonders bei den schlauen Kindern fällt oft nicht auf, dass sie auf emotionaler und sozialer Ebene sogar Defizite haben, weil die kleinen Racker das durchaus geschickt überspielen können, sind ja schlau genug dazu.

Ich will dir hier keine Tipps oder Ratschläge geben, dafür gibt es fachlich geeignetere Personen. Ich kann dir nur aus Sicht eines ehemals "schlauen Schülers" meine Erfahrungen weitergeben. Also die Grundschule war auch schrecklich langweilig für mich. Das ist das inhärente Problem von Gesamt-Schulen, dass die "Schlauen" ausgebremst werden und die "Nicht-Schlauen" stetig überfordert sind. Das hat aber auch den Vorteil, dass man sich auch mit dem anderen Extremum beschäftigen muss. Meine Eltern haben mich nach der Schule entsprechend gefördert - ich durfte jedes Buch haben, das ich wollte, sie haben mir meine unzähligen Fragen beantwortet, ich durfte meinen Vater auf die Arbeit begleiten und mir dort Vorträge für Erwachsene anhören... Dafür musste ich "brav" sein in der Schule, das war der Deal. Meine Eltern haben sich bemüht, dass ich meine "Schläue" für andere einsetze. Also ich hab anderen den Schulstoff erklärt, wenn sie was nicht verstanden haben. Die Lehrer haben mir immer Zusatz-Aufgaben gegeben, wenn ich mich langweilte. Wenn wir z.B. etwas gelesen haben, war es für mich eine Qual, den Mitschülern beim stammeligen Vorlesen zuzuhören, während ich den Text bereits durchgelesen hatte. Ich musste da nicht mitmachen, sondern durfte alleine lesen. Der Sinn der Übung war ja, Lesen lernen. Wer das bereits konnte, durfte was anderes tun. Auf der anderen Seite musste ich lernen, mit meiner niedrigen Frustrationstoleranz umzugehen.

Ev. Könntest du mit der jungen Lehrerin reden, gerade junge Berufsanfäger sind da durchaus motiviert für "alternative" Ansätze.

Wenn das Kind nie "lernen" lernt, weil es ja immer von selber ging, ist nämlich die Gefahr gegeben, dass es zusammenklappt, wenn etwas wie gewohnt nicht von selbst geht. Mich hat es immer irre frustriert, wenn etwas nicht sofort so geklappt hat, wie ich mir das vorgestellt habe.

Alles Gute

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Danke für die ausführlichen Schilderungen. Gerade als selbst "Betroffener".
Ich selber gehörte eher zur Kategorie "mir fliegt alles zu und ich komme locker zum Ziel", bin immer sehr gerne in die Schule gegangen, deswegen fällt es mir auch manchmal schwer mich in sie reinzuversetzen.
Interessant ist, dass sie auch genau das Beispiel mit den stotternden Vorlesern genannt hat, was sie so langweilt. Leider gibt es bei ihr bislang keine Möglichkeit derweil etwas anderes zu Lesen. Sie muss da durch.
Wissbegierig ist Sie auf jeden Fall auch und in ihrer Freizeit bekommt sie auch so viel Futter wie möglich. Mein Mann, meine Eltern und ich, jeder beschäftigt sich gerne mit ihr. Es macht uns ja auch Spaß uns mit verschiedensten Themen auseinanderzusetzen. Oma näht z.B
mit ihr, Papa baut Elektrogeräte mit ihr auseinander, Opa hört sich Opern mit ihr an, ich Schlepp sie ins Planetarium usw.
Solange es nicht um Schule geht ist sie auch ein fröhliches, ausgeglichenes Kind.

Kam bei dir dann nach der Grundschule mehr Lernfreude auf? Oder gab es das nur außerschulisch?

Mit der Lehrerin werden wir auf jeden Fall reden, ich weiß nur nicht was ich ihr konkret sagen sollte. Seufz.

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Finde ich toll, dass ihr eurer Tochter so viele Möglichkeiten bietet, das ist echt optimal!

Das kam in meiner Beschreibung ev. zu negativ rüber - ich bin immer sehr gerne in die Schule gegangen! Gelernt habe ich dort zwar nicht viel Neues, aber ich hab den sozialen Austausch immer gemocht. Ich hatte dort ein paar liebe Freundinnen, wir hatten viel Spaß zusammen (und sind sogar noch heute befreundet). Diese guten Freundinnen waren sozusagen ein sicherer Raum für mich, der mir Sicherheit gab und aus dem heraus ich agierte. Während des Unterrichts habe ich den Lehrern Löcher in den Bauch gefragt. Manchmal war ich wohl auch im Klugscheißer-Modus, das wurde mir aber zum Glück nicht übel genommen. Rückblickend waren die Lehrer wohl froh über meine aktive Mitarbeit, ich hatte nämlich ziemlich viele Freiheiten #huepf

Also was mich "gerettet" hat waren gute Freunde und aktive(!) Mitarbeit am Unterricht.

Hat deine Tochter Freunde in der Schule? Könnte sie ev. in den Pausen Kontakte knüpfen zu älteren Schülern? Ist sie ev. zu schüchtern, um aktiver am Unterricht teilzunehmen?

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Ich habe beim Lesen sofort an eine "alternative" Schule gedacht - Montessorie, Waldorf etc. Vielleicht könntet ihr mal zum Tag der offenen Tür gehen und schauen, ob ein freieres, selbstbestimmteres Konzept was für deine Tochter wäre. Prinzipiell scheint sie ja sehr interessiert und lernbegierig ( lesen selbst beigebracht,...). Dort könnte sie Inhalte, Tempo und Umfang in einem gewissen Rahmen selbst wählen.

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Leider gibt es in unserer Kleinstadt nur eine Grundschule. 25 km entfernt wäre eine Waldorfschule, aber da bin ich irgendwie skeptisch. Aber anschauen kann man es sich ja mal.
Montessorie würde mir vom Ansatz gut gefallen, da kenne ich aber nur einen Kindergarten.

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Ich hab noch kein Kind im Schulalter, hab aber durch eine Freundin und ihre Kinder gelernt dass es viel mehr gibt als nur "Regelschule". Sie hat es bislang immer geschafft für jedes ihrer Kinder die richtige Schule zu finden, es gibt wohl einige Schulen die Zusatzklassen/ Züge anbieten, je nach Bedürfnissen der Kinder. Mit war das gar nicht klar, dachte es gibt einfach nur die Grundschule und gut ist, aber die unterscheiden sich teilweise sehr.
Ich denke es ist eine gute Idee zu solch einer Beratungsstelle zu gehen um herauszufinden woran es liegt. Wenn Sie behabter ist als andere darf man das nicht ignorieren, sonst kann sie schnell abrutschen.
Kannst dich ja schonmal umhören was es noch so in der Umgebung gibt. Auch alternative Schulen könnten eine Lösung sein.
Ich wünsche euch das deine Tochter bald wieder gerne zur Schule gehen kann.

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Vielleicht ist ja eine Alternative Schulform was für euch?
Damit meine ich keine Sprachheilschule, sondern eine Waldorfschule ( wegen der Kreativität).

Viele Grüße

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Sorry, gerade erst gelesen, das der Vorschlag schon kam

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Ehrlich gesagt, wenn es früher nie Probleme gab, finde ich so Ferndiagnosen schwierig. Ich würde die Probleme mit dem Kinderarzt besprechen. Und auf jeden Fall auch noch mal z.b. die Augen checken lassen. Die Weitsichtigkeit meiner einen Tochter habe ich als Brillenträger jahrelang nicht bemerkt. Erkannt wurde es nur durch ihre auffällige Langsamkeit.

Dann würde ich ebenfalls empfehlen HA mit festen Zeitfenster und gestellten Wecker zu machen um das Fokussieren zu üben.

Und ich würde die Unterrichtsart hinterfragen. Wochenplan ....viel Zuhause machen....das klingt so nach viel Eigenarbeit. Es gibt Kinder, die mit klassischem Regelunterricht viel besser umgehen können als mit dem Wochenplan. Die brauchen einfach die Führung und Struktur der Lehrkraft um selber strukturiert zu arbeiten. Das hat nichts mit Intelligenz oder so zu tun. Es gibt einfach verschiedene Lerntypen.

Und vielleicht ist die Schule, Unterrichtsgestaltung schlicht eher die, die ihr wenigsten entspricht. Mit viel Freiheit geht nämlich auch viel Eigenverantwortung und Selbstverwaltung einher. Viele Kinder bauen diese Kompetenz aber erst auf. Ich kenne doch einige, die mit Unterricht nach Wochenplan nicht gut zurecht kommen. Mit anderen Unterrichtsformen aber durchaus. Ich kenne z.b einen Jungen der von seiner Grundschule runter musste, weil die Eltern quasi den Wocheplan am WE durchdrücken mussten, weil er in der Schule nicht gearbeitet hat. Nach dem Wechsel auf eine Schule ohne sowas, lief es super und sogar weiterführend auf Gymnasialniveau.

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Augen Schilddrüse usw haben wir bereits im 1. Schuljahr checken lassen. Aber da könnte ich dennoch mal wieder einen Termin machen, schadet ja nicht.

Ich finde den Wochenplan auch falsch in Klasse 1/2, viele Klassenkameraden kommen damit nicht klar. Die Lehrer7n hat zumindest soweit reagiert, dass sie Pflicht- und Fleißaufgaben hat. Für alle die gleichen.
Ansonsten wüsste ich nicht, was ich am Wochenplan ändern könnte, ich kann der Lehrerin ja schlecht vorschreiben was sie zu machen hat.
Leider müsste sie bei einem generellen Schulwechsel in eine andere Stadt. Hier ist die Schule 10 min zu Fuß von uns entfernt. Organisatorisch ist das für uns gerade richtig gut, alles andere wird schwieriger und will gut überlegt sein.

Ach, ich wünschte wirklich, sie würde einfach gern in die Schule gehen.

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Das erste, was mir dazu auch einfiel, wie einigen anderen hier auch - sie ist unterfordert. Eigentlich ist das ein Paradebeispiel dafür

- körperliche Symptome wie Bauchschmerzen
- Langeweile
- Ärger mit den Hausaufgaben
- Unkonzentriertheit

Ich habe nur kurz überflogen, da ich gleich weg muss. Ich meine etwas von hoher Sensibilität auf äußere Reize gelesen zu haben ? Auch das ist oft bei hochbegabten Kindern der Fall, da sie viel mehr parallel aufnehmen können, jedoch Probleme haben, das Ganze zu filtern.

Mein Kleiner ist auch so ein Kandidat, irgendwann wird es ihm zuviel und er reagiert schnell über. Auch er ist ein sehr pfiffiges Kerlchen ;-).

Mein Großer ist getestet und bei ihm häuften sich nach einiger Zeit die Schusselfehler, da er einfach nicht mehr wirklich gefordert war, sich richtig zu konzentrieren.

Ich würde also wirklich mal in Richtung Hochbegabung / Hochsensibilität schauen. Bei der DGhK kann man sich auch kostenlos beraten lassen. Kannst mich auch gerne per PN anschreiben, vielleicht kann ich ja noch irgendwie weiterhelfen, da ich mich mit dem Thema schon befasst habe.

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Danke auch für deine Einschätzung. Ich habe ja heute bei der Beratungsstelle angerufen, deren erster Kommentar war auch Hochbegabung, die wird auf jeden Fall darauf getestet.
Ich hab mich jetzt im Netz mal versucht über HB und Hichsensibilität zu informieren, mir schwirrt gerade der Kopf.
Deine beiden Kinder sind HB? Danke für dein Angebot, mal schauen ob ich das mit den PN hinbekomme.

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Wollte mal ein Update hierlassen: bei der Testung kam tatsächlich eine besondere Begabung heraus, von einer Unterforderung ist auszugehen. Danke für eure Tipps, sie haben uns auf die richtige Spur gebracht.
Ich fang jetzt mal einen neuen Post an, hab viele neue Fragen ;)