Umzug in ein anderes Bundesland

Guten Abend!
Wir (Mama, Papa,Tochter 6 J., Sohn 1 J.) sind in folgender Situation:
Wir wohnen mit meinen Eltern (also Oma u Opa) in einem 4-Familien-Haus. Dh der Kontakt ist eng und täglich gegeben. Die Kinder lieben ihre Großeltern, wir hätten gern etwas mehr Abstand. Wir leben in einer Großstadt, am Rande. Die Große wurde gerade eingeschult.

Wir haben durch Freunde regelmäßig die Ostsee-Gegend besucht. Uns gefällt uns da gut, zumal es eine schöne Mischung aus ländlicher Gegend und Nähe zur Stadt (aber nicht GROßstadt) ist.

Mein Mann (und ich eigentlich auch)hat aus beruflichen Gründen die Nase voll von unserer Stadt und sehnt sich nach Ruhe und og Umständen. Wir wären da nicht vollkommen neu, kennen da schon viele Leute. Selbst unsere Große war immer mit und kennt da alles.

Nun könnten wir uns da ein Haus leisten, was hier bei den Preisen niemals möglich wäre. Wir müssen uns bald vergrößern, da wir uns in 3 Zimmern auf 70qm mit 4 Personen so langsam an die Gurgel gehen#zitter

Nun habe ich persönlich damit große Schwierigkeiten, unsere Tochter (der Kleine würde das alles noch nicht so mitkriegen) aus der Schule und ihrem Umfeld rauszureißen. Zumal sie sehr engen Kontakt wie gesagt zu den Großeltern hat und auch viele Freundinnen durch Kindergarten usw.
Meine Eltern sind beide Rentner, so dass sie uns regelmäßig besuchen könnten, zumal die Entfernung "nur" 3 Bahnstunden beträgt.

Ich frage mich, inwiefern wir unserer Tochter Schlechtes mit solch einem Wechsel antun würden. Sehe ich das zu übertrieben? Ich habe Schiss, dass sie total Heimweh bekommt und alles doof findet und immer nach Hause zurück will.
Wie verkraftet so ein 6jähriges Kind einen totalen Wechsel?

Mein Mann findet, dass die Kinder es besser dort haben, statt in der Großstadt, wo alles immer verrückter wird. Dann in einem schönen großen Haus, in der Natur, an der See. Da stimme ich ihm auch zu. Er meint, dass man zwar ein Stück weit Rücksicht auf die Kinder nehmen sollte, aber so einen Entschluss nicht davon abhängig machen sollte, ob die Große nun schon Freunde hat oder die Oma oft sieht usw. Er denkt, sie wird sich schneller einleben als wir Eltern. Aber ich bin mir da nicht so sicher. Ob man da nicht nachhaltig Schäden anrichtet? Schließlich bekommt sie schon alles voll mit und ist keine 2 mehr.

Bitte euch um Meinungen, Tipps, Erfahrungen, Gedanken.

Blubber

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Ich hätte Euch als Kind vermutlich lebenslang dafür gehasst... ganz ehrlich, ich war da radikal. Ich hätte Euch allerdings auch schon für die "Anschaffung" des 2. Kindes gehasst.

Was das Leben auf dem Land oder in der Großstadt, in einer Wohnung oder einem Haus mit Garten angeht, ist es erwiesen, dass ein Kind in ALLEN diesen Lebensumständen glücklich aufwachsen oder aber auch total entgleiten KANN. Ein Haus mit Garten ist keine Garantie für eine glückliche Kindheit.

Wir leben in einer Kleinstadt und ich beneide Euch um das Leben in der Großstadt. Wir langweilen uns hier oft zu Tode und müssen, um etwas zu erleben, was wir nicht schon tausend mal gesehen haben, erstmal mindestens eine Stunde mit dem Auto fahren. Das nervt.

Ich würde außerdem davor warnen, irgendwohin zu ziehen, bloß weil man es dort im Urlaub schön fand. Urlaub ist Urlaub, Alltag ist Alltag. Und im Alltag kann es einem extrem auf die Nerven gehen, erstmal eine halbe Stunde bis zum nächsten Supermarkt unterwegs zu sein, selbst wenn der Ort noch so "schön" ist. Dafür verliert man im Alltag sehr schnell den Blick.

Für mich ganz persönlich wäre tatsächlich ausschlaggebend, dass die Großeltern nicht mehr da sein werden. Familie ist für mich sehr wichtig und ich finde es schön, wenn Kinder mit ihren Großeltern aufwachsen. Ich würde auch mal überlegen, wie oft sie dir z. B. bei der Kinderbetreuung helfen und wie es für dich wäre, wenn sie nicht mehr da wären.

Das sind meine Gedanken dazu. Ich wünsche Euch eine gute Entscheidung und ein schönes Leben... wo auch immer.

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Warum postest Du zweimal?

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Weil ich auf diese Weise 2 wertvolle neue Antworten bekommen habe. Guckt ja nicht jeder ins "Haushalts-Forum" rein...#aha

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Ah ok - das wird aber stillgelegt wegen crossposting...

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Ich würd's nicht machen. Alles, was Du anführst (Haus, Garten, ländliche Idylle) wird bei Euren Kindern wahrscheinlich nicht ins Gewicht fallen. Umhauen wird sie aber: der Verlust von Freunden und vertrauter Lehrerin und vor allem: der Verlust der Großeltern. Klar, Dein Mann hat schon recht: man kann nicht ALLE Entscheidungen im Leben von den Kindern abhängig machen. Aber dann seid auch ehrlich zu Euch und den Kindern und sagt, daß ihr den Umzug für EUCH wollt. Dann fühlen sie sich wenigstens nicht verpflichtet, sich glücklich zu fühlen...;-). Ich weiß, ich bin gemein.....aber irgendwie sehe ich's schon so. Abgesehen davon daß ich persönlich nie aus der Großstadt auf's angeblich ach so idyllische Land ziehen würde....denk mal an die Zukunft - wenn die Kids größer werden, darfst Du sie überall hinkutschieren, dann wollen sie baldmöglichst ein Auto (mit dem sie schlimmstenfalls an den nächsten Baum knallen) und das Freizeitangebot ist auch nicht prickelnd. Mir würde ausserdem das städtische Flair fehlen, aber gut, das muß jeder für sich selbst entscheiden. Ich kann Dir nur von uns berichten: unser Großer musste uns Eltern seine ersten Lebensjahre immer "hinterherziehen" (aus beruflichen Gründen) und er hasst uns heute noch dafür.

Lg, babs

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Kommt doch drauf an wohin man zieht.
WIr sind aus Berlin nach Bayern gezogen.

Hier haben die Kinder auf dem ach so idylischen Land viel mehr Möglichkeiten in der Freizeit: Reiten, Skifahren (nur mal als Beispiel) und alles direkt um die Ecke. Hier machen andere für viel Geld Urlaub und wir gehen mal eben nach der Schule in die Berge.

Es gibt hier Kinos, Bowlingbahnen, Diskos, CLubs....alles mit dem Rad zu erreichen.
Wunderbar.

Die Kinder hier sind allesamt ausgeglichener, es gibt weniger Gewalt als in der Großstadt.

ALso, es kommt immer darauf hin wo man lebt.


Mona

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Mir brauchst Du über das idyllische Bayern nichts zu erzählen - ich komme nämlich selbst daher. Daß die Kinder allesamt ausgelichener sind, ist mir noch nie aufgefallen (dagegen kenne ich all die Leichen im Keller meiner ländlichen Freunde) - und die Berge kannst Du auch von unserer schönen Landeshauptstadt aus erreichen.

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Hallo,


also ich würde erst umziehen wenn die Grundschulzeit vorbei ist. So werden wir das auch Handhaben mit unserem mittleren und er ist damit auch gut umgegangen. Hier werden die Schulklassen dann nach beendigung der Grundschulzeit neu gemischt d.h. das es sein kann das seine Freunde dann in eine ganz andere Richtung als er gehen und natürlich auch umgekehrt.

Aber wenn ihr es nicht noch ein paar Jahre "aushaltet" dann würde ich auch nur zum Schuljahreswechsel uzmziehen.

LG

Sushi

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Tja, ich sehe das anders als die anderen!

Wir sind von Berlin ins tiefe Bayern gezogen.
Vom Mehrfamilienhaus in ein Zweifamilienhaus und bald ins Eigenheim im gleichen Ort.

HIer ist Natur, Platz für Kinder, RIesengarten. Die Kinder können noch unbeschwert sein, ganz viele Tiere sind in der Nähe (Pferde, Kühe usw).

Nicht weit der Chiemsee, die Berge.....alles wunderschön.

Kinder finden so schnell Anschluss, so schnell kann man nicht schauen. Kaum Umzugskisten ausgepackt schon stehen die ersten Freunde in der Küche.

Auch mit der Schule....bei uns sind schon einige Neue in die Klasse gekommen, das dauert keine Woche, da sind die schon voll integriert.


Ein klares JA! Wenn ihr wartet bis die Grundschulzeit um ist, dann haben Eure Kinder schon einen noch festeren Freundeskreis als jetzt, dann ist die Große in der Pupertät und somit ist ein Wechsel sehr schwierig.

Unsere Großeltern wohnen 700 km weit entfernt, aber es gibt TElefon, Skype und Ferien ohne Ende in denen man sich sehen kann.

Ich würde mal sagen für meine Eltern war es am Schlimmsten dass wir weggezogen sind.

Überall haben es die Kinder besser als in der Großstadt solang die nächste Kleinstadt auch etwas zu bieten hat (Kino, Schwimmbad usw)



Lieber jetzt als in 3 Jahren!

Mona

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Hallo,

ich sehe das auch so.
Ich würde das Schuljahr zuende bringen - eventuell noch die zweite Klasse (danach gibt es ja eh meist einen Lehrerwechsel) und dann umziehen.
Je länger man wartet, umso schwieriger wird es.

Kinder, insbesondere kleine, stellen sich schnell um. Die Großeltern können ja alle zwei Wochen am WE kommen und einen Teil der Ferien können die Kinder dort verbringen.

Während oder VOR dem Übertritt zu wechseln, ist denkbar ungünstiger als nach der 1. oder 2. Klasse.


Für MICH ist mehr Platz (bei uns ist ein Umzug auch nur eine Frage der Zeit, allerdings handelt es sich hier nur um ein paar Kilometer und wir haben noch nichts geeignetes gefunden) , ein Garten, Natur, .... purer Luxus und ich würde es IMMER einem Leben in der (Groß)Stadt vorziehen.

LG,
delfinchen

LG,
delfinchen

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Ich wette, ihr lebt noch nicht lange in der Chiemseer Gegend. Ja - am Anfang ist oft noch alles wunderbar, aber ich kenne "meine" Bayern, gerade die auf dem Land. Wirklich INTEGRIERT ins örtliche Leben wird man da - wenn überhaupt - als "Preusse" erst nach Jahren, auch wenn es Dir jetzt so scheint. Ausserdem ist es Quatsch und einfach ein Klischee, daß Kinder es überall besser haben als in der Großstadt. Beide Seiten - Stadt und Land - haben ihre Vorteile, aber obwohl ich in Bayern großgeworden bin und seit Kindheit kraxle und die Berge liebe bin ich todfroh, daß ich in der Stadt lebe - MIT meinen Kindern....

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Guiten morgen

wenn es euch dort so gut gefällt und ihr die MÖglichkeit habt würde ich es nutzen.Kinder sind wie junge Bäume die kann man nochmal umpflanzen und sie finden trotzdem ihre Wurzeln.
Wenn ihr als Familie zusammenhält und es euch gut geht denk ich nehmen es die Kinder super mit.Wen nihr es nichtmacht würden es die Kinde spüren und verunsichern.

Viel Spass beim Planen.

lg

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huhu


Vielleicht wäre die Überlegung vor ein paar Monaten besser gewesen?
Wir sind von NRW nach Thüringen gezogen und dies extra lang überlegt und dann kurz vor Einschulung haben wir es durchgezogen,ebend weil ich mein Kind nicht aus der 1.Klasse reißen wollte.
Wäre bei euch sicher auch besser gewesen.

Natürlich ist jedes Kind anders,wie es das verkraftet etc.
Ich kann nur von meinem Sohn sprechen-für ihn war es die beste Entscheidung die wir treffen konnten.
Er fühlt sich pudelwohl,will nicht mehr zurück.
Klar er vermisst seine Freunde/Oma/Tante und Onkel aber es gibt Ferien da wechselt man sich dann mit den Besuchen ebend ab-klappt immer irgendwie.
Bestimmt würde deine Tochter anfangs heimweh bekommen,aber sobald neue Freunde da sind KANN es anders aussehen.
Mir würde eher der Schulwechsel in der 1.Klasse Bauchweh bereiten #zitter

lg

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Hallo,

je länger ihr wartet um so schlimmer wird es.

Eure Tochter wird schnell neue Freunde finden, gerade in dem Alter klappt das noch gut. Mein Sohn ist auch ohne Kindergartenfreunde in der Schule und das haben wir Eltern entschieden. Das klaptte von Anfang an gut.

Wir hatten früher auch zugezogene Kinder in der Schule. Die haben sich alle eingelebt.


Und wenn jemand schreibt, dass er seine Eltern dafür ein Leben lang gehasst (schon das allein...) hätte....dann hat er ganz andere Probleme :-).

Es ist Euer Traum und die sind dazu da sie zu verwirklichen. Nicht um jeden Preis, aber hier denke ich wird das gut gehen.

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"Und wenn jemand schreibt, dass er seine Eltern dafür ein Leben lang gehasst (schon das allein...) hätte....dann hat er ganz andere Probleme."

Ich war das. Ich hatte dabei vor allem an den Kontakt zu den Großeltern gedacht, nicht so sehr an Freunde und gewohnte Umgebung. Das hätte ich meinen Eltern sehr übel genommen, ist einfach so.

Ich mag auch dieses "Wir tun es doch für die Kinder..." nicht so. Denn dann muss man die Kinder auch fragen. Und ich hätte schon als Kind dankend abgelehnt aufs Dorf zu ziehen. Und wir haben nur in einer Kleinstadt gelebt. Ich würde niemals das Leben in der Großstadt gegen das Leben auf dem Dorf eintauschen, niemals... damals nicht, heute nicht!

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Hallo,

wir (meine Kinder und ich) sind in Juni 2010 von Leipzig/Sachsen nach Baden Wü. gezogen. Das sind 600 km..
Meine Kinder (da noch 2 und 5 Jahre jung) haben sich ganz schnell eingelebt.
Der Kontakt mit meinen Eltern in Leipzig war auch sehr eng.. sie haben die Kinder immer am Wochenende gesehen und auch unter der Woche sah man sich ab und zu mal.
Jetzt wird aller zwei Tage über Face Time oder Skpe mit Oma und Opa gechattet und meine Eltern verbringen ihre Kurzurlaube hier. Ansonsten haben sie die Kinder immer im Sommer für mind. 1 Woche mit im Urlaub und wir versuchen regelmäßig aller 2 Monate für ein Wochenende nach Leipzig zu fahren.

Klar ist das eine Umstellung, aber eure Kinder werden sich schneller dran gewöhnt haben als ihr denkt.

Alles Liebe für Euch und mach dir nicht so viele Gedanken.. manchmal muss man auch ins kalte Wasser springen ;-).

Tine