Wasserknappheit & Klima: (Wie) verändert Ihr Euer Verhalten?

In Anbetracht der aktuellen Hitzewelle und der schon länger laufenden Wasserknappheit interessiert mich, ob und wie Ihr Eure Gewohnheiten etwas der Situation anpasst.

Ich wohne umgeben von Wald, der sichtbar vor der Nase wegstirbt. Einige Gebiete sind komplett abgestorben bzw. als Ergebnis gerodet - besonders schockierend wenn man sie noch als gesunden Wald kennt. Das geht jetzt schon seit mehreren Jahren so. Lokal wird über Wassernot berichtet aber man zählt noch auf freiwillige Reduzierung.

Bis letztem Jahr wohnte ich an einem Park mit vielen Kaninchen und Eichhörnchen, denen ich Schalen mit Wasser und Nüssen (für die Eichhörnchen) rausstellte. Über deren Not berichten jedes Jahr Zeitungsartikel.

Ich habe meine Waschmaschinengänge stark reduziert (wirklich nur noch waschen wenn voll da genug Kleidung vorhanden). Leinentrocknen sowieso. Ich besitze kein Auto aber das meines Mannes nehmen wir nur noch extrem selten (ca. 1x im Monat zum Einkaufen). Nur noch 1x duschen pro Tag. Ich esse zu 95% vegan. Nur bio und Naturkosmetik. Habe meinen Kleiderkaufkonsum in diesem Jahr auf so gut wie Null reduziert. Mache keinen Urlaub. Rauche und trinke nicht. Habe (leider) keinen Garten, kann also nicht viel dazu sagen, aber meine Mutter hat eine Regenzisterne.

Was könnte man noch tun? Was macht Ihr?

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Wenn man das Problem global betrachtet, wird sicherlich am meisten Energie und Wasser eingespart, wenn man Konsum einspart. Insbesondere die Herstellung von Kleidung, Genussmitteln (Tabak, Kakao, Rindfleisch etc.) und Fortbewegungsmitteln verschlingt Unmengen an Ressourcen. Bevor man also an die Energiesparlampe noch eine Zeitschaltuhr macht, sollte man überlegen, ob man die 10. Jeans braucht oder die Dreijährige neben Fahrrad noch den Roller und das Dreirad.
Aber prinzipiell ist Konsumverzicht leider schwerer als ne Minute kürzer duschen und uns wurde lange eingetrichtert, dass alles gut ist, solange wir nur kaufen, kaufen, kaufen.

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Privater Wasserverbrauch gehört auch zum Konsum, aber ich verstehe was Du meinst. Du erkennst das Problem als ganzheitlich. Jeglicher Konsum verbraucht Wasser. Leider ist das Konzept zu abstrakt oder unbequem um großflächig anzuschlagen. Extrem viel Wasser wird z.B. in der Tierlandwirtschaft verbraucht, ist aber kein beliebtes Thema im Mainstream.

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Ehrlich gesagt gar nicht.

Viele Dinge, die gerade neu "erfunden" werden, sind für mich eh selbstverständlich. Ich bin in einer sehr umweltbewussten Zeit aufgewachsen.
Natürlich gieße ich nur mit Regenwasser und auch nur das, was sein muss. Natürlich läuft hier keine Waschmaschien halbvoll und immer so sparsam wie möglich. Ich käme auch nie auf die Idee mein Auto selbst zu waschen oder unnötig hin und her zu fahren oder unnötigerweise mehrmals am Tag zu duschen.
Hier besitzt auch jeder nur die Kleidung, die er auch braucht. Wenn die für die Arbeit nicht mehr gut ist, dann geht sie immer noch für den Garten oder den Stall...

Das und noch viel mehr sind alles völlig selbstverständliche Dinge. Da gibt es, bei uns zumindest, kein Einsparpotenzial.

Nur auf Urlaub werde ich sicher nicht verzichten, das ist mir zu wichtig.

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Danke für Deinen Beitrag.

Es freut mich (wirklich), dass für Dich vieles Umweltfreundliche selbstverständlich ist.

Leider ist das bei der großen Mehrheit nicht der Fall, sonst hätten wir ja keine Umweltprobleme.

Unsere WM wiegt die Wäsche und passt die Wassermenge an. Daher habe ich nicht konsequent immer voll gewaschen. Mir ist aber klar, dass es trotzdem besser ist.

Bei allem Respekt, ich kann mir nicht vorstellen, dass es Menschen in Deutschland gibt, die kein Umwelt-"Einsparpotenzial" haben...

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"Bei allem Respekt, ich kann mir nicht vorstellen, dass es Menschen in Deutschland gibt, die kein Umwelt-"Einsparpotenzial" haben... "

Doch, uns:-p.
Es gibt gewissen Dinge, auf die ich bestimmt nicht verzichten werden, eine Linie, die ich nicht unterschreiten werde, egal was die Umwelt sagt (Reisen, wie gesagt, oder unser ökologisch völlig unsinnige Heizstrahler auf der Terrasse...).
Aber ansonsten leben wir wirklich so umweltbewusst, wie es uns möglich ist.

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wir haben eine Zysterne und verwenden Grauwasser
Strom haben wir vom Dach
sind also ziemlich autarkt
Gemüse baue ich vieles selbst an

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Das hört sich super an! 👍💛

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Was ich mich bei den ganzen tollen Tipps, die man derzeit überall um die Ohren gewatscht bekommt, ob ich mich schlecht fühlen muss, wenn ich nicht soooo viel einsparen kann, weil ich eigentlich viele Dinge schon immer als selbstverständlich angesehen habe. Halbe Waschmaschine anwerfen? Mit trinkwasser gießen? Licht überall auch wenn nicht benötigt? Etc. PP. Ich Frage mich wirklich, ob man heutzutage den Leuten sowas explizit noch sagen muss? Aber offensichtlich schon. Ist mir ein Rätsel.

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OK...Du machst also alles schon ganz perfekt? Dann könnte ich Unwissende vielleicht noch etwas lernen. Falls Du noch etwas teilen magst, denn bei uns brennt immer schon nur ein Licht :)

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Ich finde das Thema an sich sehr interessant, aber irgendwie wirkt es auf mich nicht so, als würdest du dich gerne austauschen, sondern andere User vorführen. Da vergeht Einem echt die Lust aufs Mitlesen.

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Hi,
mir geht's ähnlich wie hier schon einige schildern:
Wir haben immer schon versucht, sparsam mit Ressourcen umzugehen.
Waschmaschine läuft meist nur voll, außer ich hab mal wirklich was empfindliches...
Trockner nutz ich im Winter für Handtücher, Unterwäsche, Socken und Arbeitskleidung. Blusen, Hemden, Hosen häng ich eh auf. t-shirts lass ich ca 10 min abtrocknen und häng sie dann gut ausgeschüttet auf - damit spare ich auch gleichzeitig das bügeln, weil die Sachen dann relativ glatt sind.

Vollbad nehmen wir kaum, vlt 1-2 mal im Jahr. Duschen: max. 1x täglich.

Wir haben Solar- und Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Heizung ist in den Sommermonaten komplett aus, da reicht uns die Solar aus.
Gemüsegarten gieß ich hauptsächlich mit aufgefangem Regenwasser - wobei ich mir da immer denk, wenn ich Regenwasser nicht nutze, landet das ja irgendwann auch im Grundwasser.
Der Rasen wird bei uns nicht gegossen/gesprengt - auch nicht bei nhaltender Hitze wie momentan.

Womit wir uns seit der Benzinpreiserhöhung umstellen: wir machen weniger Ausflüge, als wir dies zuvor getan haben. Wir haben 2 Autos (weil das bei uns nicht anders geht), aber der große Wagen mit ca 8 ltr Spritverbrauch bleibt nun in der Garage, wenn beide Kfz verfügbar sind. Das kleinere Auto braucht nur ca 4,5 ltr.

Kleidung tragen wir stets schon auf. Genauso wie alle möglichen Geräte, Utensilien, die man im Haushalt so braucht. Also ich würd z. B. keine neue Bettwäsche, Handtücher, Geschirrtücher etc. kaufen, weil die alten nicht mehr "in" sind.

auf Urlaub möchte ich nicht verzichten, aber davon gibt es bei uns maximal einen im Jahr und das auch nicht jährlich.

Plastikmüll versuch ich eh möglichst zu vermeiden, aber wir leben nicht plastikfrei.

Hab bezüglich diesem Thema erst mir meinem Man diskutiert, ob wir uns irgendwo umstellen könnten/sollten - es fällt uns dazu kaum etwas ein.

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Wobei wir schon immer versuchen, so gut wie möglich auf Batterien zu verzichten, keine unnötigen Beleuchtungen, keine Kreuzfahrt, bisher sind wir nur einmal in den gemeinsamen Urlaub geflogen...haben da auch mal Busfahrten gewählt.
Zum Waschen verwende ich kein Flüssigmittel.

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Danke für Deine informative und inspirierende Antwort! 💛 Solarenergie hätte ich auch gern, wir haben leider kein Haus. Vielleicht irgendwann einmal.

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Eigentlich gar nicht.

Auch mein Haus hat eine Zisterne. Ich war damals ziemlich sauer, weil das eine Vorgabe der Gemeinde war. Die Zisterne hat uns viel Kopfzerbrechen bereitet, gerade wie wir die optimal und vor allem sinnvoll anschließen. Aber heute bin ich einfach nur froh. Auch jetzt ist die noch gefüllt und ich gieße mit dem Wasser.
Ich habe einen Garten mit etwas Obst und Gemüse und tausche dann ganz gern mit den Nachbarn.

Ansonsten, denke ich, spart man am meisten, wenn man nur das kauft, was man wirklich braucht. Ich habe also tatsächlich relativ wenige, aber qualitativ hochwertige Kleidungsstücke, die dann eben lange getragen werden können. Das Gleiche gilt für Schuhe. Beim Essen planen wir vorher, was wir kochen wollen und kaufen dann.

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Vor 25 Jahren gab es oft eine Bezuschussung für Zisternen (wie auch bei Solaranlagen). Weiss nicht, ob das noch/wieder der Fall ist. Und einen Garten zu haben könnte wirklich noch eine wichtige Rolle spielen in naher Zukunft. 💛

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Wir werden unser Verhalten nicht weiter verändern, weil wir denke ich schon umweltbewusst leben.
Zwar haben wir keine Solaranlage auf dem Dach, weil unser Dach zwar gut dafür ausgelegt wäre, aber aufgrund von 4 Riesen Eichen vor dem Haus, würde uns die Anlage nichts bringen.

Unseren Garten sprengen wir mit Brunnenwasser aus der Pumpe, sowie füllen wir den Pool damit. Waschmaschine läuft nur am Wochenende wenn der Wäschekorb auch voll ist. Trockner wird nur für Bettwäsche und Handtücher genutzt.
Fahren tue ich ein E-Auto und möchte auch dies nicht mehr missen.
Das einzige, ja ich Spüle geschirr vor, bevor es in den Geschirrspüler kommt, weil ich lange was von meinem Geschirrspüler haben möchte. Dafür läuft der GS nur auf dem ECO Programm und das auch nur 2x die Woche. Wasser zum Trinken kommt aus unserem Wasserhahn, egal ob still oder Sprudel.
Baden tut nur meine Tochter mal aber auch meistens nur im Winter alle 3 Wochen.

Müll versuchen wir so wenig wie möglich zu Produzieren, Plastik, Pappe und Hausmüll wird getrennt. Biomüll gibt es bei uns nicht.

Ich wüsste nicht wo wir noch einsparen könnten.

Auf Urlaub verzichten wir halt auch nicht, diesen Oktober geht es auf die Aida und ja wir freuen uns schon extrem drauf.

Dafür sind unsere Urlaubswochenden wenn wir mit dem Auto fahren Klimafreundlichen aufgrund von E-Mobilität.

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Wirklich viel verändern wir aktuell ehrlich gesagt nicht. Blumen gieße ich morgens, bevor es verdunstet.

Bis auf die Topfpflanzen wird der Garten mit Brunnen-Wasser gegossen. Der Pool ist mit Leitungswasser gefüllt, aber das Wass bleibt ja ewig im Pool drin. Brunnenwasser ist bei uns ungeeignet, da es sehr eisenhaltig ist und in Kombi mit Chlor flockt das Eisen aus und man müsste jede Menge mehr Chemie reinkippen. Geduscht wird, wenn es notwendig ist. Im Sommer mehr, da man verschwitzt ist, aber Haar waschen nur alle 5 Tage, ansonsten auch idR ohne Seife. Zuviel Seife ist eh ungesund für die Haut. Duschhandtücher werden mehrfach genutzt, es ist ja nur sauberes Wasser dran. Wir duschen auch meistens. Die Badewanne dient mehr der Entspannund oder die Kinder planschen zu zweit drin. Waschmaschine ist eigentlich immer zu 99% voll. Bei 4 Personen hat man immer Wäsche. Jediglich reinweiß und extrem empfindliches (was ich so gut wie nicht habe), da ist noch Platz. Da habe ich mich aber schon mit meiner Mutter (gleicher Ort) zusammengetan und haben die Wäsche zusammengeworfen. Spülmaschine läuft bei uns allerdings täglich, aber eine Spülmaschine benötigt wesentlich weniger Wasser als von der Hand spülen. Auf dem Dach haben wir eine PV-Anlage und so legen wir alles was geht auf den Tag. Jetzt heizen wir mit einem Heizstab das Brauchwasser hoch. Somit läuft die Pellet-Heizung aktuell überhaupt nicht. Was geht wird mit dem Fahrrad gemacht, aber jeder der auf dem Dorf wohnt weiß, dass ganz ohne Auto auszukommen schwierig ist, gerade mit Beruf und Familie. Wir fahren meistens unser E-Auto, das wir mit dem Strom der PV-Anlage laden (ansonsten ist es auch Ökostrom, aber eigener Strom ist günstiger). Unser großes Auto braucht 5,8l aktuell, das steht aber meistens nur rum. Es sei denn wir brauchen die Größe, die Anhängerkupplung oder das andere Auto ist unterwegs. Wir schalten Lampen eigentlich fast immer gleich aus. Im Flur geht das Licht sogar automatisch aus, im Abstellraum haben wir einen Bewegungsmelder, da dort am häufigsten vergessen wurde, das Licht auszuschalten. Außerdem haben wir zu 95% LED.

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Ich bin über deine Aussage gestolpert und muss nachfragen: Nur noch einmal duschen am Tag ?

Wie oft war es den vorher? Ich staune da gerade ein wenig.

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Im Sommer war es 2x am Tag, morgens und wenn ich total verschwitzt nachhause komme.

Wieso staunst Du darüber?

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Ich staune da auch. Wenn es nicht sehr heiß ist, reicht doch auch mal ein Waschlappen. Tägliches Duschen empfinde ich als absoluten Luxus. Auch wenn einem von Mitmenschen und Werbung suggeriert wird, dass man sich täglich duschen muss, um hygienisch zu sein.

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