Opa heute gestorben - brauche Rat wie es einem 3jährigen zu erklären?

Hallo,

kurz zur Geschichte. Mein Schwiegervater (56 Jahre) ist heute morgen unerwartet verstorben. Er kam am Montag ins Krankenhaus wegen eines leichten Schlaganfalles und viel gestern plötzlich ins Koma. Bis Sonntag war er topfit.
Wir wohnen mit meinen Schwiegereltern in einem Haus. Mein großer Sohn ist jetzt 3 1/4 Jahre alt. Er hat mit seinen Opa immer viel viel unternommen.

Ich brauch jetzt einen Rat wie ich ihm das jetzt sagen soll? Er hat seit der Opa im Krankenhaus war noch nie nach ihm gefragt. Aber seither hängt er ganz dolle an mir. Gestern weinte sein Vater und da hat er gefragt was Papa hat. Ich hab ihm erklärt das es dem Opa ganz ganz schlecht geht. Dann hat er nur gesagt Aha und hat ein anderes Thema angefangen. Er ist ja noch so klein. Was Tod bedeutet wird er noch nicht verstehen?

Soll ich warten bis er von selber fragt? oder soll ich es ihm einfach sagen auch wenn er jetzt gar nicht danach fragt.

Würdet ihr ihn zur Beerdigung mitnehmen? Ich glaub ich weiss aber nicht wie ich ihm das alles erklären kann was die vielen Menschen da machne und das seine Oma und Papa so dolle weinen.

Mmmh sorry für das Wirrwarr bin grad etwas durcheinander. Vielleicht war ja schon mal in einer selbern SItuation und kann mir da jetzt einen Rat geben?

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Hallo,

mein Beileid!

Ich würde es ihm erklären. Er weiß ja, dass Opa im Krankenhaus war und es ihm gestern schlecht ging. Darauf würde ich aufbauen und erklären, dass Opa gestorben ist und nicht mehr hierher zurückkommt. Stellt heute Abend eine Kerze aufs Fensterbrett oder auf den Balkon, dann kann Opa ihn sehen.... Vielleicht stellt er viele Fragen, vielleicht gar keine. Vielleicht weint er, vielleicht lacht er, vielleicht beides. Alles ist ok.

Zur Beerdigung würde ich ihn fragen ob er mit will. Er kann sich das nicht vorstellen, wie das ist. Wir haben unsere Kinder gefragt ob sie mit möchten. Die Kleine wollte nicht, der Große wollte zu erst, am selben Tag aber nicht mehr. War vollkommen in Ordnung. Einfach so mitnehmen würde ich sie nicht, lieber für Betreuung sorgen.

Wir machen es immer so, dass wir kurz vor Weihnachten die Gräber besuchen. Die Kinder stellen eine Kerze auf und legen Zweige drauf. Das machen beide jedes Jahr sehr gerne.

Alles Gute für Euch!

LG
Caro

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Erst mal mein Beileid. Die Situation ist für alle schwer. Aber Kinder bekommen mehr mit, als wir denken. Ich würde es ihm auf jeden Fall erklären und nicht warten, bis er fragt!

Meine Mutter ist dieses Jahr auch verstorben. Sie und unsere Tochter waren ein Herz und eine Seele. Ich habe unserer Maus, vier, erklärt, dass die Oma gestorben ist und ihre Seele jetzt im Himmel ist.

Ich habe ihr auch erklärt, dass die Oma ganz krank war und das ihr Körper zu schwach war. Daher hat die Seele den. Körper verlassen - den braucht die Oma jetzt nicht mehr, weil es ihr im Himmel gut geht. Von dort kann sie jetzt über uns wachen und aufpassen - wie ein persönlicher Schutzengel.

Das Konzept Seele hat sie hinterfragt. Ich habe gesagt, dass es sich mit dem Körpder und der Seele so verhält, wie mit der Luft im Luftballoon #hicks Fand sie logisch...

Vermeide auf jeden. Fall Floskeln wie "für immer eingeschlafen" (Kind hat Angst vorm nicht aufwachen und will nicht schlafen) und "war krank" (betone das der Körper alt und schwach und ganz doll krank war - Kind denkt sonst schnell bei der nächsten Grippe jemand könnte sterben)

Kinder gehen mit dem. Tod recht offen um. Zumindest wenn Du es tust.

Ob Du ihn zur Trauerfeier mitnimmst kannst nur Du entscheiden. Ich finde es ok, wenn er sieht, wie jemand weint. Wenn. Du befürchtest, dass jemand schluchzend zusammenbricht ist es zu viel für ihn. Ihr müsst auch überlegen, ob Dein Mann und die Schwiegermutter sich vielleicht seinetwegen zusammenreissen müssten / würden. Das fände ich auch nicht ok.

Ein letzte Tip, der mir gegeben wurde: nimm die. Trauer Deines Sohnes ernst und gib ihm Raum, sich zu verabschieden. Dann ist es einfacher für ihn, das zu verarbeiten. Entweder auf der Trauerfeier oder gehr hinterher zusammen zum Grab und legt eine Blume nieder.

Ich wünsche Dir und Euch viel Kraft!

#liebdrueck

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Mein Beileid.

Ich würde es ihm so klar wie möglich erklären - ohne irgendwelche Umschreibungen.

Der Opa war krank, nicht jede Krankheit ist wirklich schlimm, aber manchmal schafft der Körper es nicht mehr, sich zu erholen.

Wir sprechen über die "Seele", welche weiterhin existiert - wie Ihr das haltet, weiß ich nicht.

Mein Großer war etwas älter, als meine Schwiegermutter starb, an der er sehr hing.
Wir haben vom KiGa dieses Buch bekommen:
http://www.amazon.de/Abschied-von-Rune-Marit-Kaldhol/dp/377076272X/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1416571880&sr=1-1&keywords=abschied+von+rune

Ich habe es ihm nicht vorgelesen, aber viel davon mitgenommen und ihm einiges daraus erzählt.
Ich denke, es hat ihm sehr geholfen (habe ich auch bei der Beerdigung bemerkt).

Den Film hier finde ich auch sehr schön, gibt es auch als Buch:
http://www.ardmediathek.de/tv/Die-Sendung-mit-der-Maus/Die-Sendung-mit-der-Maus-20-11-2011-Le/Das-Erste/Video-Podcast?documentId=8832438&bcastId=1458

Kinder gehen mit Tod sehr rational um; sie trauern auf ihre eigene Art. Du solltest immer ein offenes Ohr für ihn haben und auch auf Kleinigkeiten achten.

Ich würde ihn zur Beerdigung mitnehmen, aber ich kenne dein Kind nicht. Du musst selber entscheiden (oder ihn entscheiden lassen), ob das für ihn machbar ist.
Meinen Sohn hat das alles sehr bewegt, er war aber immer bei uns, ihm wurde jede Frage beantwortet, er hat geweint, aber er hatte auch ganz eigene Vorstellungen davon, was am Grab passiert und wie er das macht.
Alle anderen Verwandten haben sich auch sehr einfühlsam um ihn gekümmert. Es hat ihm gut getan, Abschied nehmen zu können.

Aber wie gesagt: Du musst wissen oder fühlen, wie Dein Kind auf so etwas reagiert.

Wir besuchen auch regelmäßig das Grab und er nimmt jedesmal auf eigenen Wunsch Blumen mit oder eine Kerze.

Alles Gute!

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Mein aufrichtiges Beileid!!
Als mein Vater starb, habe ich meiner Tochter gesagt: der Opa ist gestorben, er ist jetzt im Himmel und hilft den Engerl auf dich aufzupassen.

Sie war beim Begräbnis dabei und hat gefragt, ob das Grab der Himmel ist. Hab ihr erklärt, dass opa im Grab jetzt schläft und der liebe Gott holt ihn dann ab. Damit konnte sie gut umgehen. Sie war zweieinhalb! Jetzt ist sie vier und fragt mich, ob der Opa eh nicht runterfallen kann. Es beschäftigt sie noch immer, aber ich versuche es ihr so klar wie möglich zu erklären.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft!

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Mein Beileid!

Unser Sohn wurde nach dem Tod meines Opas 2 Jahre alt! Und hat genau gespürt das was nicht stimmt. Klar er hat nicht verstanden was das bedeutet und versteht es jetzt wahrscheinlich auch noch nicht.

Und das er das Thema wechselt ist auch total normal.

Aber ich würde es defintiv ihm ihm sagen. Das es dem Opa so schlecht gegangen ist das er in den Himmel gereist ist und nicht mehr nach Hause kommt. Und ihr deswegen alle sehr traurig seid.

Glaub mir er wird es sowieso merken das was nicht stimmt.

Ich wünsche euch viel kraft für die Kommende Zeit! Vorallem für Weihnachten ganz viel kraft!

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Hallo.

Mein herzlichstes Beileid.

Mein Papa ist letztes Jahr leider auch sehr plötzlich gestorben, er wohnte uns gegenüber.

Habe unserer Tochter (zu dem Zeitpunkt 3,5) gesagt, dass der Opa jetzt tot ist u im Himmel wohnt, und er es da ganz gut hat u er jetzt immer auf uns aufpassen wird.
Zur Beerdigung habe ich einen Gaslufballon gekauft, den sie aussuchen durfte ( es gab hello Kitty:-) ) und ich hatte meine beste Freundin für sie dabei.
Bevor die Trauerfeier anfing, hat sie vor allen Leuten den Ballon steigen lassen, für den Opa. Dann ist sie mit meiner Freundin spazieren gegangen, da ich auch nicht wusste, wie ich das verkrafte u ihr keine Angst machen wollte, wenn sie mich so sieht.
Vorher haben wir Bilder gemalt, die wir mit in den Sarg legen ließen.
Für sie war das absolut in Ordnung, sie hat noch viele Erinnerungen an meinen Papa u wir reden ganz oft über ihn..
Gerade jetzt kurz vor Weihnachten, sagt sie ganz oft,das der Opa dafür sorgt, das der Weihnachtsmann ihr gaaanz viel bringt.

Euch viel Kraft..
LG

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Erstmal mein herzlichen Beileid :(
Ich würde nicht erst warten, bis er fragt.Ich würde ihm erklären, dass Opa krank war und nicht mehr wieder kommt, sondern jetzt im Himmel ist (ich finde das für Kinder eine nette Vorstellung, auch wenn man nicht gläubig ist) und das es ihm dort jetzt gut geht.
Die Frage mit der Beerdigung ist echt schwierig,Ich bin mir nicht sicher inwieweit ein so kleines Kind das wirklich versteht und selbst als wichtig empfindet dabei zu sein.Ich kann mir vorstellen, dass es eher verstörend wirkt, wenn er euch alle weinen sieht.
Mein Sohn ist zwei und ich habe neulich blöderweise vor ihm geweint und ich habe gemerkt, wie sehr ihn das irritiert hat.
Vielleicht könnt ihr ihn zur Beerdigung nicht mitnehmen, aber dafür dann dazuholen, falls ihr mit der Familie danach noch zusammen irgendwo hingeht.Ich denke, so ein 3jähriger ist bestimmt auch eine schöne Ablenkung danach.

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Hallo,
es tut mir sehr leid, daß Dein Schwiegervater so jung verstorben ist.
Du solltest es Deinem kleinen Sohn auf jeden Fall sagen, denn merken wird er es ja so oder so. Er hat ja bereits gemerkt, daß sein Papa wegen seines Opas geweint hat. Kinder haben sehr feine Antennen, daher fährt man mit der Wahrheit meist am Besten, würde ich sagen. In dem Alter haben Kinder viel Fantasie und begreifen das ganze Ausmaß noch nicht. Es gibt schöne Kinderbücher, die das Thema Tod behandeln.

Auch Kinder sollten auf die Beerdigung eines nahen Angehörigen gehen, es gehört doch zum Abschiednehmen dazu und Dein Sohn erfährt dann auch wo der Opa ist: im Grab, das man besuchen und schmücken kann.
Mein Vater ist mit 59 Jahren plötzlich verstorben. Wir haben meinen Sohn (damals 1,5 J.) mit in das Zimmer genommen, in dem mein Vater zum Abschiednehmen aufgebahrt war. Er hat seinen Opa dort liegen sehen. Feierlich, friedlich im Kerzenlicht. Es hatte nichts Beängstigendes für ihn. Wenn mein Sohn damals größer gewesen wäre, hätte ich ihn ermuntert, seinen Opa anzufassen, um zu erfahren, daß es nur noch der Körper ist, der dort liegt, die Seele aber bereits woanders ist.

LG

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Mein herzliches Beileid.

Um deine Frage zu beantworten, so denke ich das es ganz auf den Kleinen ankommt. Auch wenn er so jung ist hat er ein Recht zu trauern - auf seine Weise. Ich hatte meine Kleine zur Beerdigung meines Opas mit genommen und sie hat gesagt das er jetzt im Himmel bei den Engeln ist. Jetzt wo sie älter ist sagt sie eben das Opa gestorben ist und jetzt gerade tot - so als sei das ein vorübergehender Zustand.

Bei der Beerdigung war sie ganz lieb und brav, hatte mich aber extra mit ihr nach hinten in die Nähe der Ausganstüre gesetzt damit ich falls sie laut ist rausgehen kann.

Beim Leichenschmaus (ich hasse diesen Ausdruck) hat sie dann aber auch alle anwesenden aufgeheitert, unwissentlich. Einfach weil Kinder so ein frohes Gemüt haben und so süß und unschuldig sind.

ICH würde wahrscheinlich an deiner Stelle mich mit ihm hinsetzten und ihm sagen das der Opa leider wirklich sher krank war und jetzt im Himmel ist. Wenn er fragt wieso Papa und Oma so weinen dann kann man ihm sagen weil sie ihn eben vermissen. Ehrlich sein hilft sicher besser als etwas vorlügen - er wird merken das sein Opa nicht mehr da ist. Nur ist das Alter etwas schwer alles richtig zu realisieren.

Ich wünsche euch viel Kraft.

Liebe Grüße