Beschäftigungsverbot im Jugendamt

Hallo zusammen!

Meine Kollegin und ich sind beide schwanger, meine Kollegin etwas weiter als ich.

Wir arbeiten im Jugendamt (ASD), alles was mit Hilfen zur Erziehung, Kindeswohlgefährdungen etc. einhergeht.

Nun war Sie vor 4 Wochen beim Betriebsarzt, der sie zwar nicht ins Beschäftigungsverbot geschickt hat aber ein Verbot für den Außendienst und Sie darf keine Kindeswohlüberprüfungen mehr bearbeiten.

Nun war ich selbst gern auch beim Betriebsarzt (nicht beim selben), der die Gefährdung sehr kritisch sieht und mich ins BV schickt.

Kann das so unterschiedlich gravieren?

Kann man da etwas tun, dass die Kollegin auch ein BV erhält?

Wir haben zum Teil aggressives Kliente, nicht selten drohen Eltern in Facebook. Abgesehen davon, hat meine Kollegin sogut wie nichts zutun da unsere Arbeit vom Außendienst zu 80% lebt.

Termine die eine normale Beratung o.ä. beinhalten, finden bei ihr im Büro statt.

Seit den letzten 4 Wochen hatte sie genau 4 Termine. Ansonsten nichts zutun. Wäre der AG nicht wenigstens verpflichtet ihr Arbeit zukommen zu lassen?

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* gestern beim Betriebsarzt

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Ich bin zwar nicht beim Jugendamt, aber beim Sozialamt mit ähnlich schwierigem Publikum.

Ich durfte keine Außentermine mehr machen und auch keine Termine mehr im Büro. Nur noch reine Büroarbeit.

Bei uns gab es dafür immer genug zu tun.

Ich bin mir sicher, dass es auch im Jugendamt genug Schreibarbeit gibt, eine andere Abteilung freut sich bestimmt über Unterstützung. Muss natürlich seitens der Vorgesetzten gewünscht und organisiert werden, vielleicht denken sie, der Aufwand wäre größer als der Nutzen.

Kann die Kollegin vielleicht noch einen Termin bei den anderen Arzt bekommen?

Auch normale FA bewerten BV sehr unterschiedlich, ich kenne einen, der würde sogar meinen Mann ins BV schicken😜 andere sind damit sehr zurück haltend.

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Ich wüsste nicht, warum man im Jugendamt bei Schwangerschaft nicht mehr arbeiten kann. Grundsätzlich gibt es dort auch unheimlich viel im Büro zu tun … ohne Klientenkontakt.
Gehe ich von unserer Sachbearbeiterin aus: Ich sehe sie exakt einmal im Kalenderjahr - eben weil das so vorgeschrieben ist. Der restliche Kontakt läuft per Mail oder Telefon.
Bei uns ist es üblich, dass Sachbearbeiter untereinander ca. 1 mal im Jahr ihre Position wechseln und damit ihre Klienten. Alle Entscheidungen über Anträge trifft sowieso das Team gemeinsam - das geht problemlos, weil Jeder jedes Kind kennt.

Der ASD macht ja nun nicht nur Kindeswohlgefährdung und Hilfen zur Erziehung. Da gibt es ja auch andere Dinge, wo eben weder Eltern, noch Kinder aggressiv sind, z.B. die Eingliederungshilfe.

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Eine eigene Eingliederunshilfe haben wir nicht.

Was gibt es den im Büro zutun?

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"Kann man da etwas tun, dass die Kollegin auch ein BV erhält?"

Warum? Ihr Arbeitsplatz scheint doch entsprechend dem Mutterschutz eingerichtet zu sein.

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Naja, ich habe den selben Arbeitsplatz und habe eine BV erhalten

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Warum kümmerst du dich darum, dass deine Kollegin vielleicht doch ein BV bekommen kann? Das ist doch ihre Baustelle und nicht deine?

Ich werden den Verdacht nicht so ganz los, dass es andersrum ist. Kollegin hat ein BV bekommen, du nicht, und nun suchst du Mittel und Wege, um auch eins zu erhalten, willst das hier aber nicht so offen zugeben, um nicht als "die will nicht arbeiten" abgestempelt zu werden.
Falls dem so ist: du weißt nicht, was die Kollegin vielleicht für gesundheutliche Probleme hat, die die Entscheidung des Betriebsarztes beeinflusst haben. Geht ja nicht jeder mit hausieren.

Wenn der Doc meint, "sie" kann noch arbeiten, eine Gefährdungsbeurteilung gemacht wurde und die Richtlinien für den Schutz von Mutter und ungeborenem Kind eingehalten werden, steht Arbeiten nix im Wege ;-)