Dilemma – Ehe-Trennung – Mann verweigert sich jedem Kompromiss

Hallo Ihr Lieben!
Es geht nur sekundär um mich.
Vielmehr geht es um meine Freundin. Sie steckt in einer Ehe-Sackgasse und weder sie noch ihr Anwalt haben eine praktikable Lösung.
Darum hoffe ich auf Antworten von Frauen, denen es leider ähnlich ging und trotzdem einen Weg gefunden habt und diesen teilen.
Auch bin ich dankbar für konstruktive Kritik aber BITTE haltet euch mit „wieso war sie so dumm…-Kommentaren“ zurück, ich habe vor ihr den Link zu diesem Thema zu senden.
Und dass es nicht optimal läuft, ist ihr durchaus bewusst. Wenn ihr den Eindruck habt, dass sie mich nicht liebt oder ich sie nicht, liegt es an meinem Erzählfokus. Dies ist nicht Thema und muss nicht diskutiert werden.

Und wenn ich schon beim Bitten bin:
Anonym - da mein Nick pers. Informationen wie das Bundesland erhält, und ich nicht möchte, dass man auf sie Rückschlüsse ziehen kann.



DIE SITUATION

Wir haben hier ein Ehepaar mit Kindern im Kindergarten-/Grundschulalter, mit einem tollen Neubau in richtig teurer Wohngegeben.
Vor weit über einem Jahr zerbrach die Beziehung, da er eine Affäre hatte, dessen Ergebnis auch schon ein paar Monate alt ist.

Seitdem verließ er nach Druck das gemeinsame Schlafzimmer, nächtigte auf dem Sofa und seit gut einem Jahr schläft er (fast) jeden Tag bei seiner Neuen.
Aber er kommt auch jeden(!) Morgen wieder, weckt die Kinder, geht arbeiten und kommt nach Hause, um die Kinder wieder ins Bett zu bringen und noch mit den Kindern spielen.
Oft nimmt er spontan ein Kind mit und selten nimmt er beide Kinder zum Übernachten mit.
Auf dem ersten Blick ein Muster-Vater!

Zahlt Unterhalt und zahlt auch noch Raten für das gemeinsame Haus.
Er möchte nicht getrennt sein und keine Umgangsregeln. Sie sind eine Familie, betont er immer wieder. Das gemeinsame Haus kann sich keiner von beiden allein leisten. Die Kinderbetreuung sind nur von ihr oder ihm gestattet. Keine Übernachtungen bei den Großeltern etc.

Seit ich mit ins Spiel kam, wurde das Ganze noch komplizierter.
Es funktioniert, wenn sie seinen Wünschen entspricht. Er kündigt morgens an, nachmittags was zu machen und dann haben die Kinder da zu sein.
Dann sind auch Freiheiten für sie drin, wie ein gemeinsames WE mit mir. Oder sogar 4 Tage gemeinsam mit unseren Kindern (mehr Tage am Stück darf kein Kind von seinen Eltern getrennt sein, sagt er). Aber letztendlich waren und sind alle seinen Launen untergeordnet, da es keine definitiven Zusagen gibt.

Und es gibt immer einen Haken. IMMMER!
Gehen sie und ich aus und die Kinder schlafen bei ihm, muss sie immer als erste das Haus verlassen und er sagt, den Kindern dann, dass die schlechte Mutter sich nun ohne Kinder amüsieren geht.
Ich darf sie natürlich auch nicht abholen, da er ausrasten könnte.
Es kann aber auch immer wieder passieren, dass er zufällig an mir vorbeifährt (teilweise auch mit neuer Partnerin). Gruselig aber mir Wurst.

Einer Trennungs-Lösung verweigert er sich so, dass er ankündigt:
- seine Kinder nur ganz oder gar nicht zu nehmen.
- sie sterben wird.
- gesammeltes Material gegen irgendwelche Verwandten von ihr eingesetzt wird.
- das Haus wird er nur mit den Füssen voran verlassen / oder es wird abbrennen.
- sie kann ausziehen aber ohne die Kinder und dann darf sie die Kinder aber nicht mehr sehen.


Gerne erzählt er ihr auch, dass ein Treppensturz keine Spuren hinterlässt.
Die Kinder bekommen dies auch manchmal mit und sprechen auch die Warnung aus, dass wenn ich im gemeinsamen Haus erwischt werden sollte, "der Papa dich umbringt".
Erwachsene bekommen die Drohungen aber nicht mit. Wir haben hier eine sehr isolierte Kern-Familie, die restlichen Verwandten wollen oder dürfen nicht kommen.
Dazu muss man wissen, dass sie ländlich leben, er bewaffnet ist und die 110 wäre auf jeden Fall zu spät da wäre.
Wie im schlechten Privat-TV-Film!

Vor unserer Beziehung gab es auch schon eine Würge-Attacke von ihm auf sie – vor den Kindern. Da er danach weinte, trösteten die Kinder ihn. Und sie entschied sich, ihn nicht anzuzeigen, da sie nicht den Kindern den Vater nehmen möchte und er -wie sie betont- eigentlich ein guter Vater ist.

Nachdem die Situation neulich wieder eskalierte (schubsen, drohen, ihre Koffer packen..), da er ankündigte um 4 vor Ort zu sein und seine "Familie" erst um 5 kamen und er mitbekam, dass die Verzögerung durch ein Treffen mit mir stattfand, ging meine Freundin zum Anwalt und wollte Hilfe.
Akute Hilfe könne er nicht leisten, sie solle aufs Jugendamt gehen. Dort blitzte sie aber schon ab.
Der Anwalt reicht nun die Scheidung ein, möchte auch beschleunigtes Verfahren. Aber schon am Nachmittag, kam sie nach Hause und er saß wieder auf dem Sofa…

Ein Kind erzählte dem Papa vom Anwalt.
Ergebnis: "Du musst den Kindern erzählen, warum du mich in den Suizid getrieben hast".
Und seitdem hat er immer ein Kind bei sich.
Er spielt keinen Babysitter mehr für sie und will auch seinen Kindern den Kontakt zu mir meinen Kindern verbieten. Dies macht er über seine Kinder, die mit Liebesentzug und Ignorieren bestraft werden, wenn sie Kontakt zu meinen Kindern haben.
Die Kinder sind von ihm vorgewarnt, dass die Mama sie aus dem Zuhause bringen möchte und haben ihrer Mutter schon mitgeteilt, dass diese nicht ausziehen werden.

Ihr Eindruck ist eben, dass egal was sie macht, sich nichts ändert oder sie ihre Kinder nicht mehr sieht.
Wenn die Rentenkasse nun Monate braucht, bis es zu Verhandlung kommt, dreht sie noch durch.



MEINE BITTEN

Ich halte mich mit Ratschlägen zurück, naja, versuche es zumindest. Es ist auch so, dass ich mich als Mann nicht zu 100% in die Bedrohungs-Situation einfühlen kann, da ich dies nie erlebte. Und zu meiner Schande muss ich auch gestehen, dass sie mir von Anfang an sagte, wie die Situation ist. Ich ging aber von einem normalen Mann aus und unterschätzte die Situation komplett. Für mich ist ein Witz, dass er sich als Opfer fühlt. Er verliert wegen ihr, nur weil sie sich wegen einer Affäre trennt, irgendwann sein Haus usw.
Gewalt und Drohungen von ihm sind ihre Schuld, da sie sich so verhält usw.

#aha Habt ihr Ideen, wie sie aus diesem Affenzirkus schneller kommen könnte?
#aha Und wie sie mit ihren Kindern reden kann, um nicht als „Böse“ dazustehen? Es ist unglaublich mitzubekommen, wie leicht Kinder zu manipulieren sind. Das zu sehen bricht mir das Herz!

Ich habe sie nur gebeten, dass sie ihren Kindern erzählt, warum sie sich scheiden lässt und es nicht normal ist, sich in einer "Familie" zu bedrohen.

3

Ich würde mich bei der Polizei beraten lasen, falls das noch nicht passiert ist (vielleicht habe ich es auch überlesen).
Und dann würde ich die auch konsequent rufen wenn er wieder handgreiflich wird, droht oder das Wort Suizid in den Mund nimmt.

1

ALLE Drohungen bitte dokumentieren und den jeweiligen Behörden vorlegen. Geht rechtlich gegen ihn vor.

2

Wenn ich mir deinen Text so durchlese, passt hier einiges auf meine aktuelle Situation. Du kannst mir sehr gerne privat schreiben, dann kann ich dir von meiner Erfahrung berichten.

4

Meine Mutter war auch in einer gewalttätigen Beziehung. Ich war zu der Zeit in der Grundschule.
Ihr damaliger Mann hat sie immer bedroht, dass er ihr oder sich selbst etwas antut, sobald sie ihn verlässt. Er hat sie geschlagen, aber immer so, dass es keine wirklichen Spuren gab, die man hätte dokumentieren können. Sie war natürlich bei der Polizei und bekam die Antwort, dass man nichts machen kann, wenn nichts zu sehen ist. Sie hat irgendwann die Scheidung eingereicht. Er hat sich natürlich auch geweigert aus der gemeinsamen Wohnung auszuziehen.
Irgendwann ist alles eskaliert und er hat sie mit heißem Öl übergossen. Dies passierte in der Küche und war ein „unglücklicher Unfall“. Auch dies reichte nicht aus, dass er gerichtlich ausziehen musste. Es war ja schließlich ein Unfall und meine Aussage als Kind war laut Gericht von meiner Mutter beeinflusst. Ich hatte die Situation gesehen, weil ich in dem Moment in die Küche kam.
Meine Mutter hat nach dem Krankenhausaufenthalt unsere Sachen gepackt und wir sind in ein Frauenhaus gezogen. So schlimm die Situation war, so schön habe ich das Frauenhaus in Erinnerung. Die Leute waren sehr nett und einfühlsam. Sie haben meine Mutter bei allem unterstützt und mit viel Rat zur Seite gestanden. Wäre ich in so einer Situation würde ich nicht zögern, meine Kinder packen und dahin.

5

In dem Thread bin ich richtig:

Hey!

Puh, das ist ein übler Fall.
Ich sehe, dass im Grunde viele Stellen sind, an denen sie die Polizei hätte holen können- aber irgendwie dieses Spiel mitspielt.
Im Grunde sehe ich eine Familie, die von einem einzelnen Mann tyrannisiert wird und kuscht. Ich schätze, dass ihr mit der richtigen Hilfe da raus kommt- bisher seid ihr an die falschen Stellen geraten.

Mir fallen dazu ein:

- Hotline Gewalt gegen Frauen: 116016
- Der weiße Ring: 116006 anrufen. Da könnt ihr euch erstmal beraten lassen. Schau mal auf der Homepage, der Weiße Ring hat ein gutes Netzwerk an Hilfsmöglichkeiten, von denen deine Partnerin profitieren kann. Der weiße Ring ist der Ansprechpartner wegen der bereits geschehenen Gewalt und der Drohungen.
- Kinderschutzbund statt Jugendamt einschalten. Ich schätze, dass das Jugendamt überfordert ist.
- Sucht euch einen anderen Anwalt. Vielleicht kann der weiße Ring einen empfehlen, der auch solchen Fällen gewachsen ist.

Liebe Grüße und alles Gute
Schoko

Ich berate auch für eine Beratungsstelle, ihr könnt mich anschreiben.

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Vielen Dank euch allen. Ich habe ihr den Link gesendet und hoffe es hilft.

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Schokofrosch hat ja zum Glück schon die richtigen Stellen genannt.

Es ist eine sehr schwere Situation, um dort einigermaßen raus zu kommen, braucht es Hilfe von außen. Und zwar zeitnah.
Dokumentiert deine Partnerin die Vorkommnisse in irgendeiner Form? Du auch? Wenn nicht, umgehend damit beginnen.

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Den Hinweis bzgl des Anwalts möchte ich auch unterschreiben. Mir scheint der aktuelle ist nicht sonderlich erfahren in solchen gewalttätigen Familienkonflikten. Hier würde ich auch auf die Beratungsstellen setzten. Ihr braucht da wirklich Fachleute, die die Lage wirklich einschätzen können.