Soll ich mich trennen? Brauche dringend Sicht von außen

Hallo, ich entschuldige mich schon jetzt für den langen Text. Mein Mann und ich sind seit 14 Jahren ein Paar. Seit 2019 sind wir verheiratet. Wir haben einen zweijährigen Sohn. Er ist ein absolutes Wunschkind, es hat auch etwas gedauert und über Umwege bis wir schwanger wurden. Deswegen haben wir auch geheiratet, es gab weder einen Antrag noch sonst etwas. Ich habe ihn dazu gedrängt, falls es nicht klappt, Sind die Aussichten dass die Krankenkasse etwas bezahlt besser, wenn wir verheiratet sind. Wir haben auch seit elf Jahren ein Haus, das uns beiden gehört und beide abzahlen. Nun möchte ich zu zu meinem Problem kommen: mein Mann war schon immer ein guter Trinker, d.h. ich habe ihn immer am Wochenende bei Party erlebt und eigentlich kann er auch fast keinen Tag ohne sein Feierabend Bier leben. Ich habe es auch schon öfters angesprochen, er sieht aber kein Problem mit Alkohol. Er wird auch nicht aggressiv, und hat mich auch noch nie geschlagen. Das zweite Problem ist dass er viel kauft. Ich habe ihn kennen gelernt mit Schulden bei seiner Mutter und bei seinem Opa, die er nach langem Hin und her obwohl er das Geld hatte, Jahre später beglichen hat. Generell ist zu sagen, dass mein Mann sehr bestimmend ist. Ich kann nicht mal einen Vorhang kaufen, ohne ihn vorher zu fragen und seinen okay zu bekommen. Auch mache ich im Haushalt immer alles falsch oder zu wenig. Aktuell bauen wir einen Hühnerstall, mit Gehege und da darf ich auch nichts dran machen, weil ich es ihm nicht recht machen. Als unser Sohn geboren wurde war er gerade bei seiner Weiterbildung die ich eigentlich nur zugestimmt habe unter der Bedingung, dass er sich auch um das Kind kümmert und mich nicht alleine lässt. Das also das Familien Leben nicht darunter leidet. Nach der Geburt unseres Sohnes war es dann aber schlagartig anderst. Er hatte keine Zeit musste ständig lernen oder zum online Unterricht (wegen Corona). Er war ständig müde und hat immer wieder betont, ich sei ja die Mutter und das ist ja normal. Ich habe drei Monate nach der Geburt wieder angefangen einen Tag in der Woche zu arbeiten. Morgens hat sich meine Mutter gekümmert und nachmittags mein Mann. Mit fast anderthalb Jahren haben wir ihn drei Tage zur Tagesmutter, weil er wirklich sehr anstrengend war und ich zu nichts gekommen bin. Die Aussage meines Mannes war: ich bezahle keine Tagesmutter dafür dass du die Hände in den Schoß legst. hinterher behauptet er, das sei Spaß gewesen. Ich kenne ihn aber sehr gut und das war kein Spaß. Es gab viele Situationen, wo ich einfach nur weinen konnte und nicht mehr aufgehört habe. Gerade wenn er abends heim kommt und dann überhaupt keine Zeit hat. Ich erinnere mich an einen Morgen,unser Sohn ist früh wach geworden und konnte nicht mehr schlafen. Ich habe ihm eine Milch gemacht und gefüttert. Das Wohnzimmer liegt da damals noch neben dem Alten Schlafzimmer. Mein Mann war genervt, dass das Kind schreit und ich mit ihm runtergekommen bin und er nicht mehr schlafen kann. Als wir gemeinsam Frühstück machen wollten hat er mich mit dem Kind rausgeschmissen. Er möchte seine Ruhe haben. Ich war komplett schockiert. Er hat immer wieder gesagt ich wäre überfordert, ja das stimmt auch, unser Sohn wollte nur getragen werden und es war wirklich anstrengend. Auch Corona hat es nicht besser gemacht wenn man keine Unterstützung zum Beispiel durch Krabbelgruppen hatte. Dann war ich einmal krank, wenn ich krank werde dann muss schon viel passieren. Ich habe meinen Mann gebeten den kleinen zu nehmen, damit ich mich ausruhen kann. Es war ein betteln auf Knien. Ich habe dann einen halben Tag bekommen. Danach werde ich wieder, ich bin ja die Mutter und arbeite ja nicht. Dabei arbeite ich ja einen Tag in der Woche aber das zählt nicht anscheinend. Ich habe ihm auch immer wieder gesagt ich kann mir kein zweites Kind vorstellen solange er sich nicht bessert. Wenn wir irgendwo eingeladen waren, hat er sich immer von der besten Seite gezeigt. Das wurde auch nicht besser, als er seine Fortbildung erfolgreich abgeschlossen hatte. Aktuell ist er im Ort wo wir wohnen in mehreren Gruppen und organisiert dort Veranstaltungen, er ist auch Mitglied in einer Partei seit zwei Monaten. D.h. er ist mindestens zwei bis dreimal in der Woche abends lange weg. Am Wochenende gehe ich mit meinem Sohn immer in die Stadt, dort war er nicht einmal mit mir zusammen. Es ist immer so, einer darf sich mal kurz ausruhen und dann ist aber der andere wieder dran. Am schlimmsten finde ich, dass wir getrennt schlafen. Das Schlafzimmer ist jetzt getrennt. Das zweite Schlafzimmer neben dem Kinderzimmer haben wir fertig renoviert. Unser Sohn schläft in seinem Zimmer, und ich gehe in das Schlafzimmer neben an. Mein Mann schläft im alten Schlafzimmer im Erdgeschoss. Er kann nicht schlafen wenn das Kind sich dreht, Beziehungsweise schnarche ich auch, das war aber noch nie ein Problem. Dem letzt Beziehungsweise schnarche ich auch, das war aber noch nie ein Problem. Dem letzt war er eine Nacht bei uns im Bett, aber am nächsten Morgen war er weg. Ich habe ihn gefragt was los sei, das Kind war ja ruhig. Er sagte, es war ihm zu hell im Raum. Wir waren aber erst drei Wochen im Urlaub, mit dem Wohnwagen, da ist es auch nicht stockdunkel. Und da ginge es auch? außerdem spielt er ständig mit dem Handy rum, sogar morgens beim Frühstück und abends beim Abendbrot, wenn wir überhaupt gemeinsam essen. Was eigentlich seit ich wieder arbeite (22 Stunden in der Woche mit 3 Tagen homeoffice) so gut wie nicht mehr vorkommt. Ende Juni hatten wir einen großen Streit, es ging mal wieder darum dass ich zu wenig mache in seinen Augen, und er ist ja Vollzeit arbeiten. Er arbeitet allerdings nur vier Tage, Freitag hat er frei. Diese Zeit möchte er nutzen, um Dinge für sich zu machen. Ich finde ihn auch nicht mehr wirklich attraktiv, er hatte mal zur Hochzeit sehr gut abgenommen und wieder zugenommen. Er will auch nichts an seinem Lebensstil ändern weder der Alkohol noch das Essen. Er duscht sich vielleicht zweimal die Woche und Zähneputzen alle paar Tage mal. Er hat gesagt, der Zahnarzt hat noch nicht gebohrt und deswegen muss ja auch nicht ständig putzen. Sexuell läuft bei uns fast nichts mehr und wenn dann muss ich mich schon fast überwinden. Ich habe ende Juni gesagt, ich könne mir eine Trennung vorstellen. Eigentlich auch erst mal zur Probe. Und das ist doch auch gut sei wenn er vielleicht jemand neues findet der besser zu ihm passt. Das hat er nicht so gesehen, er würde lieber eine Paarberatung machen. Die möchte ich aber nicht. Als es dann so konkret wurde, er meinte ich solle dann am besten ausziehen mit dem Kind, hatte ich irgendwie Schiss bekommen. Mittlerweile denke ich, wäre es super wenn er von sich aus Schluss macht. Aber ich glaube das wird er nicht tun. Er kontrolliert auch ständig mein Handy, gerade was Nachrichten angeht. Eigentlich habe ich ja nichts zu verbergen, finde es aber trotzdem blöd. Im Gegenzug habe ich auch sein Handy ab und zu kontrolliert, in der Hoffnung ich finde etwas was ich gegen ihn verwenden kann. Dann gibt es noch etwas, er schaut sich fast täglich Pornos und seinem Tablett oder Handy an. Er hat noch nicht mal die Scharm dieses zu verbergen. Er hat auch schon neben mir während ich geschlafen habe, da gab es unser Kind noch nicht, onaniert. Mehrfach, ich habe es mitbekommen und mich ruhig gestellt. War aber schockiert und konnte es nicht verstehen. Klar Männer haben Bedürfnisse, aber dann muss man das nicht neben der schlafenden Frau machen. Ich würde mich über eine Bewertung meiner Situation freuen, vielleicht hat jemand ähnliches erlebt. Sehe ich es vielleicht zu eng? Ist einfach der Stress schuld? Was meint ihr?

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Warum um alles in der Welt hast du den geheiratet und noch ein Kind mit ihm bekommen? Du hast doch schon längst mit ihm abgeschlossen, nun mach auch Nägel mit Köpfen und zieh da aus. So einen Mann brauchst du ganz sicher nicht an deiner Seite.

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Hallo,

Ich habe mich jetzt durch dienen langen Text gequält. Ein paar Absätze und die Satzzeichen korrekt gesetzt hätten es leichter gemacht.

Alles in allem wirkst du als ob dich die Trennung befreien würde. Dennoch kann ich deinen Mann insofern verstehen, dass eine Weiterbildung anstrengend sein kann. Ich habe auch 10 Tage nach der Geburt meines Sohnes wieder am Schreibtisch gesessen mit dem Kind neben mir und weiter studiert (ich bin die Mutter) während mein Mann Vollzeit arbeitete.

Dass er sich selbst befriedigt finde ich nicht schlimm, wenn du eh keine allzu große Lust mehr auf ihn hast.

Getrennt schlafen tun auch viele Paare gerade mit kleinen Kindern. Und auch mein Mann ist neben seinem Job dreimal die Woche mehrere Stunden beim Sport, da er den Ausgleich braucht.

Du musst also selbst entscheiden ob du das weiter mitmachen möchtest. Könntest du denn eine Wohnung finden? Und kann einer den anderen auszahlen - aus dem Kredit zu kommen ist gerade in den jetzigen Zeiten nicht mehr ganz einfach...

LG

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Hi, danke für deine Rückmeldung. Da ich den Text diktiert habe ist es manchmal vielleicht nicht ganz verständlich. Sorry. Im Notfall könnte ich natürlich bei meinen Eltern unterkommen. Wir könnten beide den anderen nicht ausbezahlen, das Haus müsste dann verkauft werden. Ich fühle mich ja quasi schon die allein erziehend, plus Mann der nur meckert, müde ist, ständig Sachen kaufen muss und sich nicht einbringt. Natürlich ist es nach so langer Zeit schon komisch, wir sind durch viele Zeiten gegangen, schöne und nicht so schöne, Aber er war schon immer sehr temperamentvoll, bestimmend und auch nicht empathisch. Das werde ich ihm auch immer wieder vor, dass er sich nicht in andere hineinversetzen kann. Er sieht das nicht so wie ich, er meint er macht genug. Im Bekanntenkreis gibt es ein Pärchen, die ähnliche Probleme haben. Der Mann ist nur arbeiten und nach der Arbeit direkt beim Sport. Die Frau bekommt keine Unterstützung, jetzt haben sie ein zweites Kind bekommen und er hat versprochen sich zu bessern. Leider ist dem nicht so, sie müssen sogar das Haus verlassen damit er schlafen kann. Hier sagt mein Mann, er ist auf jeden Fall besser als der aus dem Bekanntenkreis. Ich habe ihm auch gesagt, dass mir jegliche Gefühle für ihn abhanden gekommen sind und ich gerne mal wieder welche hätte. Er spricht mich äußerlich nicht mehr an, er lässt sich halt sehr hängen und die Hygiene ist auch nicht gut.

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Also persönlich finde ich nicht, dass das Onanieren oder das Übergewicht das grösste Problem sind. Viel schlimmer ist, dass du so gar keinen Partner in ihm hast. Er nimmt dir das Kind nicht ab, zieht nur sein Ding durch und du musst ihm den Rücken frei halten. Er verpulvert das Geld und kauft, was er will und du darfst das nicht. Er trinkt - was vielleicht jetzt noch kein Problem ist, aber wenn er nicht aufhört, wird es sich ja steigern. Und wenn er dann auch nicht mit Geld umgehen kann, das ist ein Risiko. Und dass er dich und das Kind rausschmeisst, weil das Kind schreit - das ist unterste Schublade. Ihr habt genauso viel Recht dort zu sein. Konntest du dich nicht weigern zu gehen? Ich würde mit dem Mann keine Zukunft planen.....

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Also ich finde es besser wenn der Mann sich auf ein paar Pornos, die er nicht vor mir versteckt Rinne runter holt, als wenn ich nichts davon wüsste.

Für mich ist es eine Ehre, wenn mein Mann sich einen verpuhlt während ich schlafe. Er schaut mich dabei an und holt sich auf meinen Körper einen runter. Das finde ich besser als ne fremde Frau in irgend einem Video.

Du willst und kannst nicht mit Ihm schlafen, irgendwo muss der Druck ja hin 😅

Ich würde mich auch trennen wenn ich an deiner Stelle wäre. Er kann Dich nicht rausschmeißen! Lass Dich unauffällig anwaltlich Beraten bevor Du die Trennung in die Wege leitest. Dann wirst Du Dich sicherer Fühlen und hast genug Argumente und auch Ahnung von der Vorgehensweise.

Wünsche Dir viel Glück 🍀

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Hallo, vielen Dank für eure Worte. Mich überrascht es dass dir das mit den Pornos und dem Übergewicht überhaupt nicht schlimm findet. Ich habe auch mit meiner Freundin gesprochen, die in einer ähnlichen Situation ist. Ich werde die nächsten 23 Wochen abwarten, beziehungsweise im Oktober wird unser Kind noch getauft. Und dann entscheide ich. Vielleicht wird es ja besser? Irgendwie ist es noch nicht 100 % für mich. Irgendwie schäme ich mich auch etwas dafür. Ich wollte doch nur eine kleine Familie, Haus und Garten und glücklich werden. Aber irgendwie ist das nicht so. Es ist wie ein Versagen.

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Sorry, ich meinte 2-3 Wochen. Nicht 23

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Hallo. Für mich schreit dieser Text nach einem unglaublichen Machtgefälle in eurer Beziehung. Ihr scheint nicht gleichwertig in der Partnerschaft zu agieren und so etwas ist in meinen Augen immer problematisch. Des Weiteren liest es sich,als ob du dich entschieden hast dich trennen zu wollen und hier noch die Bestätigung möchtest.
Ich weiß nicht,wie ihr zwei mal zusammen gefunden habt,aber nun habt ihr ein gemeinsames Haus und Kind und Schulden. Wie würde dein Leben bei einer Trennung aussehen?kannst du für dich und deinen Sohn sorgen?durch eigene berufliche Tätigkeit oder Unterstützung? Wo könnt ihr wohnen?/ denn deine Wünsche nach Hilfe unterstützung in der Erziehung sowie Wunsch nach Selbstverwirklichung sind total nachvollziehbar. In einer Partnerschaft sollte man sich gegenseitig stützen. Kann dein Mann sein Verhalten so ändern?oder bist du ohne ihn besser dran?

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Hallo, danke für deine Sicht. Du hast Recht, ich suche eigentlich Bestätigung das ich mich trennen kann. Vielleicht weil ich Schuldgefühle habe? Vielleicht auch wegen unserem Sohn, er mag ihn ja. Er sieht ihn nur kaum. Diese Woche ca. 3-4 Stunden. Wir kennen uns eigentlich seit ich auf der Welt bin. Haben 3 Jahre nebeneinander gewohnt dann ist er 3 Dörfer weiter gezogen und ab und zu hat sich die Familie getroffen. Mein Bruder ist genauso alt wie er. Wir haben dann vor 14 Jahren über das Internet Kontakt bekommen. Da war sein Vater 2 Jahre verstorben und er nur am feiern, saufen und kaufen. Hat mich auch abgeschreckt und hab ich immer wieder angesprochen. Irgendwie hatte ich aber ne rosarote Brille auf und wohl ein helfersyndrom. Auch heute denke ich, ohne mich fällt er in ein tiefes Loch. Er hat auch keinen Kontakt zu seiner Mutter, mit der hat er sich verkracht… auch so ne Story… meine Eltern haben auch immer wieder betont wie bestimmt und herrisch er ist und ich mir das nicht gefallen lassen soll. Bei einer Trennung könnte ich sicherlich bei ihnen unterkommen. Auf Dauer ist das aber nix, bräuchte ne Wohnung. Ich verdiene trotz 22 Stunden sehr gut und das Haus ist mehr wert als der Kredit. Da würde ja noch was für jeden rausspringen. Wir haben auch einen bezahlten Wohnwagen der noch viel wert ist.