Umgang mit Vater

Hallo ihr Lieben,

bei uns kam es von meiner Seite aus zu einer Trennung, da der Vater das 2. Kind eigentlich nicht wollte und auch in der Schwangerschaft und jetzt in der Anfangszeit nicht für mich und die Kleine da war. Die Kleine wird bald 3 Monate.
Zu unserem großen Kind (5 Jahre) hat er eine Beziehung und übernimmt auch eine Teilverantwortung. Trotzdem bin ich Hauptbezugsperson (er schläft mit mir und der Kleinen, etc.). Er sagt auch oft, dass er mich lieber hat als seinen Vater. Ich versuche da sehr loyal zu sein und antworte meist darauf, dein Papa hat dich auch sehr lieb.
Nun aber meine eigentliche Frage, wie ich mit der Situation umgehen soll, wenn der Vater eine neue Wohnung gefunden hat. Zu der Kleinen hat er überhaupt keine Beziehung und hat sie bisher nur ein paar Mal mit meiner Anwesenheit in der Wohnung genommen. Ich kann ihn auch nicht bitten die Kleine zu nehmen, wenn ich Termine oder so habe, da er sagt, er würde sie in einem anderen Zimmer schreien lassen, da er es nicht aushält, wenn sie weint. Ich habe mich beraten lassen an offizieller Stelle und mir wurde gesagt, dass es sehr ungünstig für die Geschwisterkonstellation und psychische Gesundheit für die Kleine wäre, wenn er nur mit einem Kind Umgang hat. Jetzt weiß ich aber nicht, was ich tun soll. Keinen Umgang für den Großen finde ich auch sehr hart, wenn er seinen Vater sehen will. Was meint ihr ? Anderseits kann ich die Kleine ihm nicht geben, da ich Angst haben muss, dass Sie nicht adäquat versorgt wird. Ich werde mich auch nochmal bei einer anderen Stelle beraten lassen. Danke euch schon Mal für eure Ideen.
Wo

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Hallo,

Deine Kleine ist doch erst 3 Monate alt. Würdest Du wollen, dass er sie übers Wochenende mitnimmt?

Ich würde ganz klar den Umgang mit dem großen Kind normal weiter laufen lassen und Umgang mit dem Baby altersentsprechend starten. Heißt, begleiteter Umgang mit Dir dabei, eher häufig, dafür kurz.

Natürlich ist es schade für Dich, dass er das Baby nicht mal 2h im Kinderwagen schieben mag, während Du einen Termin hast. Würde Dir sehr helfen und wäre keine Raketentechnik. Also ja, da macht er es sich etwas einfach.

Die Haltung der Beratungsstelle kann ich nicht nachvollziehen. Natürlich sollte Umgang mit Geschwistern gemeinsam erfolgen. Aber das kann doch nicht für einen Säugling gelten. Gemeinsamer Umgang sollte stattfinden, wenn das Baby alt genug ist, um lange von Dir getrennt zu sein, und eine ausreichende Bindung zum Vater hat.
Wenn es also 2-3 Jahre alt ist, ja, dann darfst Du erwarten, dass er beide Kinder gleichzeitig nimmt. Wenn er sich dann weigert, weil es ihm zu anstrengend ist, dann sollte man das Gefüge in Summe hinterfragen. Aber aktuell ist das doch keine Option.

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Bei uns ist es ähnlich. Der Papa hat aktuell nur Umgang mit der Großen 10. Zum Kleinen1 hat er aktuell keinerlei Kontakt. Zu Beginn war ich ab und an mit dem Kleinen bei ihm. Als das Verhältnis aber extrem schlecht wurde (massive Drohungen) bin ich nicht mehr hin mit dem Kleinen. Den Vorschlag auf begleiteten Umgang bei der Caritas hat er nicht angenommen und auch das Jugendamt hat mir abgeraten ihn alleine zum Vater zu geben.

Natürlich ist es für die Große manchmal blöd dass der Bruder keinen Kontakt hat. Jedoch wäre es für mich auf keinen Fall eine Möglichkeit zu sagen "beide oder keinen".

Ich würde den Umgang mit dem Großen ganz normal weiterlaufen lassen und erst mal abwarten wie sich die Situation mit der Kleinen weiter entwickelt. Umgang an sich ist wichtig aber nur wenn es dem Kind auch gut tut. Und wenn er sich im schlimmsten Fall nicht richtig um sie kümmert dann hat sie nichts davon. Zudem ist sie noch so klein dass sie aktuell auch nichts "vermisst". Später wird das dann anders, wenn sie merkt der große Bruder geht zu Papa warum ich nicht. Aber vielleicht hat sich bis dahin ja auch etwas geändert.

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Hallöchen erstmal,

ich als Mann, kann Väter nicht verstehen, die keine Beziehung zu Ihrem Kind wollen, aber leider gibt es genug davon.
Ich würde auch die Beziehung zum ersten Kind normal weiterlaufen lassen.
Letztlich kannst du keine Beziehung zum zweiten Kind erzwingen.
Tatsächlich kann es aber für die Psychische Entwicklung, deines zweites Kind auf Dauer äußerst schwierig sein, eine solche massive Ablehnung vom Kindesvater zu erhalten. Auch für deinen Sohn kann, dass negative Verhältnis zu seiner Schwester extrem Schwierig werden.
Vielleicht ist es deinem Ex Mann auch alles zuviel und er lässt den Kontakt zu seinem Sohn einschlafen. Das passiert bei Elternteilen die eh keine gute Bindung zu Ihren Kindern haben, schon mal öfters.
Alles gute für deine Kinder und dich.

Bearbeitet von mark1102
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Ohne ihn jetzt in Schutz nehmen zu wollen. Aber vielleicht kann er auch aufgrund des Alters des jüngsten Kindes einfach noch nicht so viel damit anfangen.

Ich würde den Umgang mit dem großen Kind normal weiter laufen lassen und dann abwarten wie es sich entwickelt.

Vielleicht kommt es ja von ganz alleine wenn das jüngere Kind was älter ist und der Vater auch was mit ihm unternehmen kann.