Fruchtwasseruntersuchung - Macht ihr euch wirklich Gedanken?

Ihr Lieben,

auch wenn ich mir jetzt viele Feinde machen werde, so muss ich endlich mal zu den ganzen FU Postings meinene Frust ablassen.

Teilweise liest man hier : Was ist das/ Wer macht das / Ich will das unbedingt weil ich kein behindertes Kind möchte/ ....

Ich denke, eigentlich sollte ein Arzt sich die Zeit nehmen um sowas genau zu erklären. Eine FU ist für mich eine schwerwiegende eine Entscheidung, die Folgen haben kann....


Wenn man vorher schon weiss, dass man mit einem behinderten Kind nicht leben kann, sollte man doch gar nicht erst schwanger werden oder?

Es kann IMMER was passieren in der/ während der Schwangerschaft. Keiner kann sich auch nicht mit einer FU vor einem behinderten Kind SCHÜTZEN!!

Bei einer Frühgeburt zb (Hier sind die Schäden manchmal sogar schlimmer als mit Trisomie 21 (Down Syndrom) zu leben.

Durch Ärztefehler bei der Geburt... Wie es bei meinem Sohn passiert ist. Er ist nun auch geistig behindert.

Ausserdem kann man NUR 3 verschiedene Trisomien bei einer FU feststellen. Und die kann man auch größtenteils bei einem Organscreening feststellen.
ZB Autismus (körperlich-geistige Behinderung) wird bei einer FU NICHT festgestellt ...

Aber das Schlimme ist, dass sich die Wenigsten Gedanken darüber machen, was passiert wenn das Ergebnis negativ ist...

Meistens wird die FU in der 16 SSW gemacht, danacht wartete man 2 Wochen auf das Ergebnis. Bis man den Termin zur Einleitung der Geburt bei einem negativen Befund im KH hat, ist man vielleicht in der 19ten SSW .
Die Meisten wissen nicht, dass dann eine ganz "normale" Geburt eingeleitet wird!!!!!! Ihr werdet euer totes Baby in Arm halten - weil es vielleicht nicht euren Vorstellungen entspricht.....

Oder was ist wenn nach der FU die Fruchtblase platzt und euer Baby gesund ist?????
Das ist mir passiert. 16 SSW FU in der 18 SSW platzte die Fruchtblase. Danach wochenlanger KH-Aufenthalt bis die Nabelschnur in der 23 SSW unten raus hing.... Die Geburt wurde eingeleitet. Und ich durfte noch ein paar Stunden mit meinem toten Baby kuscheln. Sie war schon fast fertig entwickelt.... Sie wäre übrigens gesund gewesen.

In meiner Selbsthilfegruppe von 10 Frauen die ihre Babys verloren haben, waren 3 (!!!) dabei, die auch wegen der FU ihre Babys verloren haben. Die Dunkelziffer , das was nach der FU passiert ist sehr viel höher als von Ärzten angegeben.

Es kann natürlich auch alles klappen. Das wünsche ich auch allen die sich zu einer FU entschliessen. Aber der Appell hier gilt den Frauen, die nicht wirklich wissen was eine FU ist und sich diese Gedanken nicht machen... oder die, die sich vor einem behinderten Kind schützen wollen....

Es ist nur gut gemeint.....

Sandra und Ida 26SSW

1

hallo sandra,

ich weiss nicht, ob es nötig ist, erst-schwangere hier mit solch "drastischen" bildern derart zu verunsichern.

ich glaube, dass jede schwangere sich hinsichtlich der fruchtwasseruntersuchung viele gedanken macht und diese nicht leichtfertig durchführen lässt.

aber dein posting finde ich - meine persönliche meinung !! - völlig daneben.

und dann mal wieder unter dem deckmantel "es ist nur gut gemeint...."

gruß morgda
(34 + 6), die nie eine fruchtwasseruntersuchung hatte

14

Ich habe vorher erwähnt, dass ishc zuviele keine Gedanken darüber machen. Was ich sehr schade finde.... wenn du darüber nachdenken würdest, was passieren kann, finde ich das gut.

Ausserdem ist das was ich geschrieben habe Realität!!! Ich wollte keinen verunsichern, sondern nur aufklären.

Der Gedanke daran:

Oh, gehste mal hin... dann weiss man wenigstens bescheid...wenn das Kind was hat, wird es eben weg gemacht....

Macht mich persönlich fertig und es gibt einfach genug Leute die so denken. Lies doch mal ein paar Postings durch. Oder hör dich um....

2

Huhu,

behindert oder nicht? es gibt noch andere Gründe für eine FU- Untersuchung. Bei mir wurde im Laufe des Studiums (selbstversuch in Humangenetik) eine balancierte Translokation festgestellt.

Durch Die FU habe ich erfahren, dass mein Baby genetisch unauffällig ist. HURRA! erst seitdem kann ich mich richtig freuen!

Für mich wäre es viel schlimmer gewesen, wenn das Baby aufgerund einer unbalancierten Translokation im 8ten Monat in meinem Bauch abstirbt oder kurz nach der geburt, weil es nicht lebenfähig ist. Allein dieser gedanke dieses Nichtwissens hätte mich wahnsinnig gemacht.

Allerdings finde ich es sehr schade, ein Kind abzutreiben, nur weil es "behindert" ist. Down-syndrom-Kinder sind sehr liebenswert und ihr leben ist kaum eingeschränkt. sie haben keine schmerzen und erfreuen sich am leben.

Eine FU-Untersuchung bei Verdacht, dass das Kind im Laufe der Schwangerschaft abstirbt (oder kurz danach) finde ich dagegen sinnvoller. Sonst hätte ich gelitten bis zum schluss...

IAL
sarah mit ben (25SSW)

3

Hallo,

ich habe drei Kinder und meine beiden Kleinen habe ich bekommen,als ich 37 und 39 Jahre alt war.
Beide Male habe ich mich gegen eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden. Ich habe nur den Feinultraschall machen lassen und da es dann immer okay war,habe ich eine FU abgelehnt.
Erstens hatte ich Angst,dass es zu einer Fehlgeburt kommen kann und zweitens gibt es weder in meiner,noch in der Familie meines Mannes irgendwelche erblichen Krankheiten.

Mein FA war damals nicht begeistert,hat es aber akzeptiert.
Meine drei Kinder sind gesund und ich würde es wieder so machen.

LG Danni !!!!

18

Diese Einstellung finde ich persönlich super !!

4

HI Sandra,


ganz zum Anfang möchte ich dir sagen das ich der Meinung bin, dein Posting verunsichert sehr. Es ist sehr negativ geschrieben. Klar sollte man sich über jegliche Möglichkeiten Gedanken machen aber dies ist ein reines negativ posting was einer schwangeren die Lust am schwanger sein echt verderben kann.

Zitat:

"Wenn man vorher schon weiss, dass man mit einem behinderten Kind nicht leben kann, sollte man doch gar nicht erst schwanger werden oder?"

Meine Meinung: Find ich ziemlich crass diese Aussage, denn NICHT JEDER ist in der Lage mit einem behindertem Kind zu leben. Ich habe mal 8 Wochen in einem Behinderten Heim gearbeitet und ich für meinen Teil weis das ich nicht in der Lage bin mit einem behinderten Kind leben zu können. Es mag für andere hart klingen aber das ist meine Meinung.

Zitat:

"Ich denke, eigentlich sollte ein Arzt sich die Zeit nehmen um sowas genau zu erklären. Eine FU ist für mich eine schwerwiegende eine Entscheidung, die Folgen haben kann.... "

Ich denke wenn ein Arzt einer Frau zu dieser Untersuchung rät, wird er sie über alle Risiken und Ergebnisse genau Aufklären.


Zitat:

"Meistens wird die FU in der 16 SSW gemacht, danacht wartete man 2 Wochen auf das Ergebnis. Bis man den Termin zur Einleitung der Geburt bei einem negativen Befund im KH hat, ist man vielleicht in der 19ten SSW .
Die Meisten wissen nicht, dass dann eine ganz "normale" Geburt eingeleitet wird!!!!!! Ihr werdet euer totes Baby in Arm halten - weil es vielleicht nicht euren Vorstellungen entspricht..... "

Meine Meinung: Klingt sehr nach Vorwürfen wie man überhaupt diesen Schritt gehen kann. Korregier mich wenn ich falsch liege.

Ich denke jede schwangere ist sich bewusst was eine Schwangerschaft bedeutet. Welche Risiken man eingehen kann und manchmal muss. jede ist sich auch bewusst das es durchaus passieren kann ein krankes Kind zu bekommen. Welchen Schritt die betroffenen nach einer solchen Diagnose gehen ist derren sache. Niemand hat das recht darüber zu Urteilen ob der Schritt gut ist oder nicht. Niemand der jemals in einer solchen Lage war kann es verstehen.
Man wünscht niemanden ein solches Schicksal. Manchmal lässt die Natur aber ihren freien Lauf und dann kommt es halt zu den oben genannten Situationen. Die Natur macht sich sicherlich auch Gedanken ob die Betroffenen mit der Situation klarkommen würden.
Ich wurde ohne einen Glauben erzogen aber ich bin überzeugt das alles seine Bestimmungen hat. Wie jeder damit umgeht entscheidet man selbst.

LG KiKi

17

Hallo Kiki,

zu deinen Zitaten:

1. Ich habe meinen behinderten damals mit 20 Jahren bekommen. Damals wollte ich noch nicht mal ein Kind haben, habe mich trotzdem dafür entschieden. Man kommt damit klar, wenn es das EIGENE Kind ist. Mittlerweile ist er 10 Jahre alt und für mich das Heiligste.... deshalb denke ich , dass man im vorraus nicht beurteilen kann ob man mit dem eigenen behinderten Kind klar kommt oder nicht!

2.Wenn die Ärzte mich damals ausreichend (auch mit Erfahrungsberichten) aufgeklärt hätten, hätte ich nie eine FU machen lassen.

3 Auch das ist eine Tatsache, leider läuft es meistens so....

5

hallo

habe mit 19 auch eine fu machen lassen...bin epeleptiker..wegen dem medikament..
habe danach fruchtwasser verloren!!!!ist zum glück nix weiter passiert!!
bin 21 und habe den arzt gewechseslt..erst dieser und meine hebamme haben mich RICHTIG über die fu und deren folgen aufgeklärt!
habe es bei meiner jetztigen nicht machen lassen!!
den ultraschall mit den organen habe ich auch gemacht bei meiner ersten...und jetzt bei dem zweitem kind mache ich es auch..hab heut den termin!
ich finde der große ultraschall reicht völlig aus!

6

Hallo Sandra,
ich bin genau deiner Meinung.
Bei mir sollte auch eine FU gemacht werden,aufgrund meines Alters ich bin jetzt 35 Jahre.
Da ich aber genau vor der Möglichkeit das Kind danach zu verlieren Angst hatte,habe ich es nicht gemacht.
Wie du schon sagst,es werden nicht alle Behinderungen dabei festgestellt,nur wir einem das nicht vom Arzt mitgeteilt.Ich habe mich im Internet genau erkundigt und dann meine Entscheidung getroffen.Außerdem wäre ein Abbruch bei mir nicht in Frage gekommen.Es ist immerhin schon ein fast fertiges Lebewesen und für mich wäre das dann Mord.
Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit höher das Kind hinterher zu verlieren,als das es behindert wäre.
Wenn ein Defekt vorliegen würde,wäre es gar nicht erst zur Schwangerschaft gekommen,hat mir mein FA gesagt.
Außerdem können die meisten Defekte schon auf dem normalen Ultraschall gesehen werden.

Bevor man eine FU macht sollte man sich GENAU informieren.

Alles Gute
Vera 21+5

7

Zitat:

Außerdem ist die Wahrscheinlichkeit höher das Kind hinterher zu verlieren,als das es behindert wäre.


Hallo Vera,

da muss ich dich leider korrigieren...

die Wahrscheinlichkeit das bei einer FU was schiefgeht liegt bei 1:350

Die Wahrscheinlichkeit das man ab 35 ein behindertes Kind zur Welt bringt liegt bei 1:90

Zitat2:

Wenn ein Defekt vorliegen würde,wäre es gar nicht erst zur Schwangerschaft gekommen,hat mir mein FA gesagt.

aber nicht bei den Defekten, von denen wir hier sprechen. Wir reden hier von den verschiedenen Formen der Trisomie

Nicht bös gemeint

LG Lisamarie

10

Hallo,
also ich kenne eine Frauen die ihr Kind nach einer FU verloren habe und dann erfahren habe das es gesund war.
Drei meiner Freundinnen habe ihre Kinder erst nicht 36-39 Jahren bekommen und sind alle gesund auch ohne FU.
Eine Bekannte aus dem Kindergarten war mitte 20 und hat ihr Kind verloren,ohne eine FU wurde nur beim normalen Ultraschall festgestellt.
Da in meiner Familie und in der von meinem Mann keine Behinderungen gekannt sind,sehe ich auch keine Veranlssung eine FU machen zu lassen.
Jeder ist eben anderer Meinung.Aus deinem Berich lese ich das du eine FU machen würdest.Könntest du damit leben wenn du dein Kind dann verlierst und erfahren würdest es wäre gesund?Ich nicht!!!!!!!!!

weiteren Kommentar laden
8

Hallo,

ich finde es gut, dass hier auch mal über die Risiken einer FU geschrieben wird. Bei einem geringen Risiko ein krankes Kind zu bekommen, ist die Gefahr durch eine FU - im Verhältnis gesehen - deutlich zu hoch.

Ich denke, man sollte die Risiken gegeneinander abwägen.

Hätte ich ein erhöhtes Risiko ein behindertes Kind zu bekommen, würde ich wahrscheinlich auch eine FU machen lassen. Mit der FU kann man jede Menge erbliche Krankheiten feststellen - wenn dann auch danach gesucht wird. Das Labor hat schließlich die kompletten Erbinformationen des Babys.

Natürlich ist die Gefahr groß, wegen Problemen bei der Entbindung, Unfällen etc. ein behindertes Kind zu haben. Deswegen würde ich aber noch lange nicht sagen, dass Frauen, die mit einem behinderten Kind schwanger sind, dieses auch bekommen müssen. Das ist eine sehr persönliche Entscheidung.

Lieben Gruß Marion

9

Super geschrieben Marion #pro

Besser hätte ich es nicht sagen können :-)

LG Lisamarie

Viele vergessen, dass es für jedermann die eigene Entscheidung ist, was er tut und macht. Lasst diesen Frauen doch ihre Entscheidungen bitte

12

Hallo,

ich wollt dir nur sagen, ich stimme dir sehr zu, hätte es auch nicht machen lassen. (bei mir bestand aber auch kein Grund)
Troztdem darfst du die Frauen die kein bindertes Kind haben wollen nicht verurteilen. Immerhin hast du dich damals ja auch mal dafür entschieden. Die Beratung der Arzte ist halt auch nicht immer gleich gut. (ich wünschte mir von meinem FA auch mehr Beratung). Und wenn man ein bischen unsicher ist finde ich kann man sich hier sehr gut austauschen um z.b. solche Erfahrungen wie die deine mitzubekommen.

Viele Grüße

Christine :-)

13

Hallo Sandra,

ich bin auch generell deiner Meinung. wir haben uns gegen eine FU entschieden. Aber wir haben uns diese Entscheidung bestimmt nicht leicht gemacht. Denn Fakt ist, jeder möchte doch gesunde Kinder haben. Wir können uns vorstellen mit einem behinderten Kind zu leben, aber viele können es nicht. Ich werde die Leute hier aber bestimmt nicht verurteilen. Jeder muß seine eigene Lebensentscheidung treffen.

LG Ottilie