Baby isst nicht

Hallo, 😊 ich hab mal eine Frage. Mein kleiner ist jetzt 11,5 Monate alt und er möchte einfach nicht essen. Ich hab alles versucht. Selber kochen, Brei geben, einfach hinlegen und abwarten, zusammen am Tisch essen. Er möchte nichts gekochtes, spielt nur damit rum (zerquetschen und auf den Boden werfen oder in den Mund nehmen und sofort auspucken). Morgens gebe ich ihm Frühstücks Brei und ein Knäckebrot (natürlich eins für Babys), er probiert den Brei und das Brot und möchte nicht mehr obwohl er Hunger hat. Mittag essen wir gemeinsam (Nudeln, Kartoffeln, etc.) er nimmt es in den Mund und spuckt es aus. Abends gibts dann Abendbrei, das ist das einzige was ab und zu mal klappt (halbes Gläschen), mehr aber nicht. Moment trinkt er fast nur noch Milch, aber auch nur 3-4 mal am Tag ca. 100 ml pro Mahlzeit, bis auf abends, da trinkt er dann 200 ml. Der Arzt sagt er nimmt sich was er braucht, damit gebe ich mich aber nicht mehr zufrieden. Hat vielleicht jemand das gleiche Problem oder evtl. einem Tipp wie es besser klappen kann oder was ich machen kann? Da er eben tagsüber nichts isst, wacht er nachts so alle 2 Stunden auf und will trinken. 😭 Danke schon mal ☺️

1

Liebe „Kikosch“,

ich kann gut verstehen, dass du nach Möglichkeiten suchst, deinem Schatz die feste Kost schmackhaft zu machen. #mampf

Es gibt Kinder, die bevorzugen lange die Milch und lassen sich nur schwer von anderen Lebensmitteln überzeugen. Letztlich hat jedes Baby sein eigenes Tempo, aber dennoch kannst du den Übergang weiter fördern.
Du hast schon viel ausprobiert und versucht. Es kommt auch auf die Situation an: Ärgern deinen Kleinen vielleicht gerade die Zähne, hat er einen Wachstumsschub oder versteckten Infekt – dann greift er noch mehr auf das Vertraute, wie die Milch, zurück. Dann ist es am besten, du wartest diese Phase zuerst ab. In den anderen Phasen kannst du ihn dann weiter fördern, so dass die feste Nahrung zunimmt.

Ich gehe davon aus, dass organisch alles in Ordnung ist. Erst einmal ist es wichtig, dass du weißt, dein Schatz verhungert nicht vor einem vollen Teller. Dafür ist er viel zu schlau. Schau zuerst, dass er auch wirklich Hunger hat und noch nicht zu müde ist. Also ggf. die Mahlzeitenabstände anpassen. Dann kannst du ihm wieder eine Auswahl anbieten und die Portion dabei am besten klein halten. Und dann lässt du ihn einfach wieder machen. Er kann sich dann aussuchen, was und wie viel er isst – etwas beliebteres, wie z.B. die Milch, gibt es aber nicht. Auch wenn er nicht viel von der festen Kost gegessen hat. Denn sonst weiß dein Junge nur, dass er sich mit dem Brei oder der Familienkost gar nicht abmühen muss. Mag er dann nicht mehr essen, ist die Mahlzeit nach etwa einer halben Stunde vorbei. Wasser oder Tee kann es natürlich immer für den Durst geben, aber die Mahlzeiten am besten zu festen Zeiten reichen. Zur nächsten Mahlzeit, bzw. natürlich auch mal etwas früher, kann er dann wieder etwas angeboten bekommen. So wird er schnell lernen, dass er sich zu den entsprechenden Zeiten satt essen kann. Bleibe dabei konsequent – so gibst du deinem Jungen einen klaren Rahmen.

Damit sich ein gutes Hungergefühl überhaupt erst einstellen kann, ist es hilfreich, wenn es nachts nur noch wenig oder keine Milch mehr gibt. Denn sonst ist dein Schatz davon recht satt und die Mengen am Tag fallen nur klein aus. In seinem Alter sind noch etwa 400 bis 500ml Milch, bzw. Gramm Milchbrei pro Tag nötig – dies einmal zur Orientierung. So bekommen auch andere Speisen und Nährstoffe genügend Raum. Auch wenn es für so eine Umstellung bedeuten kann, dass ein paar unruhige Tage und Nächte auf euch zukommen, es lohnt sich. Für dich und vor allem für deinen Jungen. Ihr seid ein gutes Team und ich bin mir sicher, dass der Knoten bald schon platzen wird!

Ich wünsche euch alles Liebe und eine gemütliche Herbstzeit! #winke

Herzliche Grüße
Ulrike

2

Liebe Ulrike, erst einmal danke für deine ausführliche Antwort! 🤗 seit einigen Monaten geht das jetzt schon, dass er kein Brei und keine feste Nahrung möchte. Also es war auch nicht mal zwischen den Phasen wie zahnen etc. besser. Es ist auch egal wie lange die Zeit von einem Essen zum anderen andauert, auch das habe ich ausprobiert, es endet immer gleich, er will nicht. Milch bekommt er auch nicht, auch wenn er nicht gegessen hat. Er muss dann eben warten. Essen tun wir auch zu festen Zeiten. Wenn ich ihn nachts nicht mit Milch füttern würde, weiß ich ehrlich gesagt nicht wie er wieder einschlafen würde, da er so laut schreit, dass man davon Ohren schmerzen bekommt. Er brüllt als hätte er seit Tagen nichts gegessen. Es hört sich so an als hätte er schon Magenschmerzen weil dieser leer ist. Wie soll ich das denn dann am besten machen? Ihn brüllen lassen? Also wenn ich die Milch Mahlzeiten zusammen zähle: nachts trinkt er immer unterschiedlich aber meistens 2 Flaschen. Die 1. portion sind um die 150 ml. Die 2. um die 100 ml. Dann noch eine vormittags da trinkt er meist nur 70 ml. Eine am Nachmittag da dann auch so um die 70/80 ml. und abends dann um die 200 ml. Es ist auch nicht so, dass ich ihm die Milch aufzwinge, sondern er hat wirklich Hunger, weil er eben ewig brüllt und sich erst beruhigt wenn er getrunken hat. Was ich versteh, da er ja nicht feste Nahrung isst. Da hätte ich dann auch Bauchschmerzen vor Hunger. Wenn ich ihm Brei anbiete, isst er 2-3 Löffel, manchmal etwas mehr, manchmal verweigert es er komplett. Soll ich ihm dann auch keine Milch mehr anbieten, auch wenn es offensichtlich ist, dass er Hunger hat?

3

Liebe „Kikosch“,

seid ihr schon lange dabei und es bewegt sich kaum etwas, dann spreche am besten noch einmal mit eurem Kinderarzt. Aus der Ferne lässt sich einfach schwer sagen, warum dein Kleiner die feste Kost so sehr verweigert. Vielleicht steckt ja etwas bestimmtes dahinter und das kann nur vor Ort eingeschätzt werden.

In manchen Situationen kann es sinnvoll sein, nachts die Milch konsequent zu reduzieren, damit sich das Hungergefühl am Tag wirklich einstellen kann. So lässt sich der Kreislauf dann durchbrechen. Dann hilft aber wirklich nur durchhalten und schauen, wie es sich in der darauf folgenden Zeit entwickelt. Es ist aber sehr wichtig, dass du nach deinem Bauchgefühl gehst – du kennst deinen Sohn am besten.

Ich drücke euch die Daumen, dass ihr bald einen Weg findet – eben ganz individuell für deinen Sohn passend.

Herzliche Grüße #herzlich
Ulrike

4

Hallo,
Ich bin anderer Meinung als die Experten hier.
Ich würde meinem Kind Milch geben wann immer es sie wünscht. Selbst die WHO sieht Milch als Hauptnahrungsquelle für Kinder unter 2 Jahren.
Und ich würde erst normale Nahrung anbieten so wie wir sie auch essen. Kein Brei oder sowas.
Irgendwann wird er von alleine mehr normale Nahrung essen. Er ist erst 11 Monate alt und braucht anscheinend mehr Milch als andere Nahrung.
So lange er zunimmt und aktiv ist, würde ich mir keine Gedanken machen.
Meine beiden Kleinen haben das auch so gehabt und mit ca 1,5 Jahren haben sie dann mehr normales Essen mitgegessen.

5

So habe ich auch gedacht, aber wegen den Freunde mit Kindern, Ärzte etc. war ich jetzt doch so verunsichert, was mich eben sehr belastet, dass er nicht essen möchte. Ihm geht es gut, er ist top fit und für sein Alter sehr aktiv. Bis auf die Nächte, wo ich alle 2 Stunden aufstehen muss weil er Hunger hat, ist alles gut. Wenn man aber andere Kinder sieht, die erst 7 Monate alt sind und alles mitessen, selbstständig essen bzw alles essen und etc. und meins alles ausspuckt, macht man sich dann doch so seine Gedanken, ob man vielleicht etwas falsche macht.. ich möchte ihn auf keinen Fall zwingen normales Essen zu essen.. danke dir für deine Antwort

6

Lass ihm Zeit und versuche nicht zu sehr mit anderen zu vergleichen.
Meine Kleinste ist jetzt 22 Monate alt und trinkt nachts immer noch alle 3-4 h Milch und tagsüber so 2-3 Mal zusätzlich.
Sie isst aber auch das mit, was wir essen. Manche Dinge isst sie lieber als andere, wir mögen ja auch nicht alles. 😉
Glaub mir irgendwann wird er mehr essen, das kommt schon.

weiteren Kommentar laden