(fast) eigene Familie angefahren..

Hallo.. ich weiß nicht was ich mir erhoffe. Evtl möchte ich nur mein schlechtes Gewissen in Worte fassen.
Ich habe eben meine beiden Kinder und meinen Mann am Straßenrand aus dem Auto gelassen. Es war dunkel. Ich habe sie weder im Rückspiegel noch in den Seitenspiegeln wahrgenommen, hab den Rückwärtsgang eingelegt und bin nach hinten gerollt. Plötzlich schrie mein Mann "Stopp!". Habe direkt angehalten. Er und unser kleines Kind standen direkt hinter meinem Auto. Er hat den Kleinen zur Seite gezogen und quasi versucht mein Auto mit der Hand zum Stehen zu bringen.
Ich kann mir nicht erklären, wie ich sie übersehen konnte. Denn laut meinem Mann standen sie beide direkt hinter meinem Auto. Mich zerfrisst das schlechte Gewissen. Was alles hätte passieren können. Fast hätte ich mein eigenes Kind angefahren.. meinen Mann hab ich ja anscheinend schon erwischt, weil er sich quasi vors Kind gestellt hat.
Ich hatte Mitte des Jahres meinen ersten Autounfall mit einem Radfahrer, vor paar Wochen dann einen Auffahrunfall. Seitdem habe ich sowieso schon ein schlechtes Gefühl aber jetzt traue ich mich gar nicht mehr hinters Steuer, dabei bin ich eig so gerne und sicher gefahren..ich habe keine Ahnung was aktuell los ist , ich kann nur mit Sicherheit sagen: Ich habe die beiden nicht gesehen und ich habe definitiv nach hinten gesehen. Ich fühle mich wie die schlechteste Mutter der Welt. Ich kann absolut gar nicht damit umgehen gerade.

5

Dein Mann hat aber doch als Fußgänger auch eine Sorgfalspflicht! Er hätte auch abwarten können, bis du das Auto weggefahren hast, bevor er mit dem Kind auf die Straße geht.

Was lernen wir daraus?

Reflektierende Kleidung im Dunkeln tragen, Kinder und Erwachsene.

Als Fußgänger sich selbst schützen und nicht in Gefahr begeben.

Absprachen halten. ("Ich fahre gleich rückwärts." - "Wir überqueren gleich hinter dir die Straße.")

Mit Kind an der Hand immer lieber zweimal schauen!

Das war jetzt ein Fehler von beiden. Seid einfach in Zukunft etwas vorsichtiger und vergewissert euch, dass keiner vor oder hinter dem Auto steht, aber auch, dass das Auto, vor oder hinter das man sich stellt, nicht gleich losfahren möchte.

29

"Dein Mann hat aber doch als Fußgänger auch eine Sorgfalspflicht!"

Genau so seh ich das auch. Wobei ich eine ähnliche Situation auch schon hatte - beim Ausparken auf einem Supermarktparkplatz:
Neben wir parkte ein Fahrzeug, der Fahrer lud gerade Leergut aus seinem Auto in den Einkaufswagen. Als ich rückwärts losfuhr, befand er sich NEBEN seinem Fahrzeug bzw. zwischen unseren Fahrzeugen. Ich hab mich nochmal versichert, dass auch sonst niemand hinter mir war und bin dann langsam losgefahren. Das hat der Mann offensichtlich nicht realisiert, in dem Moment, als ich hinten links geschaut habe, ist er von rechts hinter mein bereits (in Schrittgeschwindigkeit) fahrendes Auto gelaufen. Ich hab den Kerl am Knie erwischt, allerdings nicht so stark, dass er mich nicht noch beschimpft hätte, als ich mich nach seinem Befinden erkundigt hab. Ich denke, mehr als nen blauen Fleck hatte er nicht, er ist abgezogen, bevor ich ihm noch meine Telefonnummer hätte aufschreiben können. Der Schreck saß auch bei mir tief, aber im Nachhein hab ich mich auch über den Typen geärgert. Wer läuft schon hinter ein rückwärts fahrendes Auto? Und ich bin heilfroh, das ich mittlerweile eine Rückfahrkamera hab. Da kann ich mit einem Blick den kompletten rückwärtigen Raum im Weitwinkel sehen und muss nicht von einem Spiegel in den anderen schauen.

LG

1

Ich verstehe dich, das hätte schlimm ausgehen können. Hat dein Auto keine akustische Warnung? Wenn ich den Rückwärtsgang einlege und jemand hinter dem Auto steht dann piept es direkt. Kann man auch nachrüsten.
Ich hatte am Anfang ein paar kleinere Unfälle und war auch ne Zeit lang ängstlich und teilweise auch unkonzentriert. Wenn ich bei uns in die Tiefgarage fahre, steigen meine Kinder bevor ich parke aus. Sie wissen, dass ich das Auto erst wieder bewege, wenn ich sie sehe.

Erhole dich von dem Schock, für die Zukunft würde ich dir aber empfehlen, sicherer im Straßenverkehr zu werden. Vielleicht würde die ein Fahrsicherheitstraining guttun

2

Puh, so ein Schock sitzt tief. Ich möchte nicht in deiner Haut stecken und ich glaube dir aufs Wort, dass der Kopf sich schreckliche Szenarien ausdenkt.

Aber ich lese auch, dass du zwei weitere Unfälle hattest.

Wir sind eine Radfahrerfamilie und wir sind auch viel zu Fuß unterwegs. Ich fahre sehr defensiv Fahrrad, gerade an Kreuzungen und Einfahrten immer mit einem vorausschauenden Blick auf die Autofahrer um mich herum. Ja, ich schaue oft in die Gesichter. Ich sehe oft gehetzte unaufmerksame Menschen (leider meist Frauen), die scheinbar nur ihr Ziel im Kopf und parallel gedanklich die Einkaufsliste und die familiäre Terminplanung im Kopf haben, aber andere Verkehrsteilnehmer ausblenden. Da entstehen dann brenzliche Situationen. Und als Radfahrer habe im im Ernstall die schlechteren Karten, wenn mich jemand wegen Unkonzentriertheit umfährt..


Horch mal in dich. Hast du derzeit viel Stress? Großen Mental Load, der dich beim Autofahren noch beschäftigt? Sind deine Sehwerte ok?

3

Du Liebe, fühl dich erst mal fest umarmt!
Es ist jetzt Gott sei Dank nix Schlimmes passiert. Du hast ein schlechtes Gewissen, weil etwas hätte passieren könne, weil es evtl. knapp davor war. Versuche, zur Ruhe zu kommen.
Evtl. hätte dein Mann sich und das Kind nach dem Austeigen aus der Bahn bringen sollen, das ist zumindest mein erster Gedanke. Damit hast du ja sicher auch gerechnet. Mach dich nicht selbst fertig - und falls dein Mann dir Vorwürfe macht, gib ihm mal zurück, das er die Gefahr ganz leicht selbst hätte vermeiden können.
Heute ist alles gut gegangen.
Unfälle können immer passieren. Da kannst du die weltsbeste Fahrer sein. Eigentlich doch nicht, weil ich das ja schon bin ;), aber bitte: Steig morgen wieder in dein Auto, sei vorsichtig, aber laß die Angst nicht gewinnen. Nur Mut und alles Liebe für dich!

4

Hallo,

es gibt Rückfahrkameras zum Nachrüsten, sowas würde ich sofort bestellen uns auch anbringen.

Ansonsten schau lieber einmal öfter als zu wenig... den nächsten könntest du sonst echt böse erwischen...

Mein Mann wurde dieses Jahr auch fast tot gefahren, weil der d**mme Mann nicht richtig geschaut hat, am hellichten Tage... wäre fast mit Anfang 30 Witwe geworden. Mit 2 kleinen Kids....

Wenn du ansonsten zu unsicher bist, mache ein Fahrsicherheitstraining beim ADAC oder so. Es gibt nichts schlimmeres im Straßenverkehr, als unachtsame Fahrer!!
Oder auf Öffis umsteigen, zur Sicherheit aller.

6

Benützt ihr beide das Auto, und sind zufälligerweise die Spiegel auf deinen Mann eingestellt? Wenn ja, solltet ihr beim Fahrerwechsel immer die Spiegel anpassen. Und ihr solltet euch angewöhnen, nach dem Aussteigen seitlich neben das Auto zu stehen. Vielleicht helfen dir ein paar Stunden mit einem Fahrlehrer, damit du dich wieder sicher fühlst.

7

Hallo,

oh man, ich kann mir vorstellen, dass du dich total erschreckt hast, aber meiner Meinung nach trägt dein Mann eine Mitschuld!

Man stellt sich NIEMALS hinter ein Auto!!!

Und ich fahre gar nicht erst los, wenn ich nicht sehe wo meine Kinder stehen.

Achte bitte auf dich. Du scheinst sehr überlastet zu sein.

Alles Liebe

8

Ganz ehrlich, ja der Schreck sitzt....keine Frage...aber verdammt nochmal, was schleicht dein Mann samt Kindern hinter dem Auto rum, wenn er ganz genau weiß das du im Dunkeln losfahren willst?

Falls er keinen Führerschein haben sollte, darf er sich trotzdem gerne mal mit dem toten Winkel beschäftigen. Denn so klingt es ja fast.

Verflixt nochmal, sowas macht man nicht mit Kindern, da ist man dann Vorbild und wartet kurz. Jetzt sitzt du da mit einem großen Schreck, den dein Mann mit seiner Unachtsamkeit verursacht hat.

Ich wäre stinksauer, wirklich. Trotzdem denke ich, das wir alle den toten Winkel und auch dunkle Kleidung abends nicht immer auf dem Schirm haben udn da wirklich mehr drauf achten sollten....sowohl als Fußgänger, aber auch als Rad-und Autofahrer.

9

Huhu,

ich kann auch nachfühlen, wie du dich fühlst.

Mein erster Gedanke war aber auch, warum dein Mann einfach hinter dem Auto über die Straße läuft? Er hätte kurz auf dem Gehweg warten sollen, bist du weg bist. So ganz unschuldig an der Situation war er nicht.

Wenn ich mal das Auto rangieren muss, ohne das mein Kind im Auto sitzt, lasse ich es sich so hinstellen, dass ich es beim Fahren im Blick habe. In eurer Situation hätte ich mich aber auch auf meinen Mann verlassen.

Es ist einfach dumm gelaufen und Gott sei Dank nichts passiert. Die Hauptschuld sehe ich da nicht mal bei Dir.

VG Nenea