Geht es jemandem auch so?

Hallo,

Ich frage mich langsam ob das normal ist. Ich fühle mich momentan, bzw seit 1,5 Jahren dauerhaft müde und kaputt.

Privat passiert viel, habe ein Kleinkind von 1,5 Jahren, wir waren am Jahresanfang ca 10 Wochen am Stück in einer heftigen Krankheitswelle inkl. Lungenentzündung, jemand ganz geliebtes ist nach langer Krankheit im Frühjahr verstorben, unser Keller wurde überflutet vor 8 Wochen bei heftigen Regenfällen und wir werkeln am Haus. Wir haben seit einem Jahr einen Kinderwunsch der nicht klappt. Hinzu kommt noch der Haushalt, der Hund und meine berufliche Selbstständigkeit. Ich habe einen Dienstleistungs Betrieb mit 4 Mitarbeitern von denen mir einer auch das Leben echt schwer macht.

Ich habe jetzt kürzlich 2 mal meine Blutwerte checken lassen und bekomme seit Anfang August die Schilddrüse neu eingestellt. Aber das Blut zumindest ist ansonsten top.

Seit wir Sommer haben fühle ich mich einfach nur schlecht und diese heftigen Temperaturschwankungen machen mir echt zu schaffen. Ich freue mich einfach schon drauf wenn es kälter wird. Ich bin 36 und fühle mich momentan einfach wie eine 80 jährige. Ich habe aktuell heftige Schmerzen in der Schulter (schon seit Jahren und immer wieder mal gute und mal akute Phasen).
Stehe morgens um 7:00 auf und sitze abends um 21:00 das erste mal wieder auf der Couch wenn alles gut läuft. Manchmal auch noch 1-2 Stunden später. Geistig bin ich auch am Ende des Tages oft echt am Limit. Bin einfach immer müde. Die Nächte sind wegen meinem Sohn auch sehr oft noch schlecht.

Geht es noch jemandem so? Oder sollte ich mich intensiver durchchecken lassen? Manchmal hab ich echt Angst, es könnte was ernsteres dahinter stecken. Ich weiß, dass ich vor allem im Sommer seit 4-5 Jahren immer öfter längere Episoden habe in denen es mir körperlich einfach schlecht geht… aber früher hab ich Sommer geliebt?! Kann sich das echt so ändern?

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Mal eine vllt. blöde Frage : Wie kommt man darauf, ein zweites Kind zu wollen, wenn man mit einem plus dem üblichen Leben schon so ausgelastet bzw. eigentlich überlastet ist? Meinst du, das wird mit nem Säugling zusätzlich besser?

Vermutlich schützt dich dein Körper mit der ausbleibenden Schwangerschaft vor dem totalen Zusammenbruch...💡

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Das kann ich dir so rational gar nicht beantworten, der Kinderwunsch ist schon seit etwas mehr als einem Jahr unabhängig von der Belastungslage da. Bei meinem Mann und mir.

Die Belastung wird sich hoffentlich spätestens in 2 Jahren wenn mein Mietvertrag vom Betrieb ausläuft deutlich bessern, denn spätestens dann werde ich die betriebliche Selbstständigkeit mit Mitarbeitern und Verantwortung aufgeben. Bin froh wenn diese Last weg ist.

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Ich kenne das Gefühl. Mein Sohn ist jetzt 4 und seit seiner Geburt bin ich ständig müde.
Bei mir sind die Blutwerte in Ordnung.

Was ich so rauslesen kann ist das du echt verdammt viel um die Ohren hast und dir vielleicht einfach zu viel zumutest😮‍💨.
Schlecht eingestellte Schilddrüsenwerte können auch sehr müde machen.
Vitamine und Mineralien kann man noch teste lassen. Z.b. Vitamin d Mangel für auch zu Erschöpfung.
Mehr Ruhe und Zeit für dich könnten auch helfen 😊

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Vielleicht ist es einfach auf Dauer zu viel?
Oft ist es ja ein schleichender Prozess.
Stichworte,um dem Kind einen Namen zu geben:"Mental Load", "Burn Out"?

Bei mir ähnlich. Angefangen hat es eigentlich vor 5 Jahren.
Geburt unseres 2.Kindes. an dem Tag erfuhren wir,dass mein Papa Krebs im Endstadium hat, vier Wochen später starb er.
Man funktioniert. Schlaflose Nächte. Baby und Kleinkind, dann wurde meine Mutter depressiv (lebt bei uns mit im Haus), Hausumbau, Gartenumbau,Mann fällt ein halbes Jahr aus wegen Bandscheibenvorfall, ich ständig Gallenkoliken.
Etwas berappelt.
Dann kam die Corona Situation, ich ging wieder arbeiten. Wurde zum dritten Mal schwanger, Geburt, seit 15 Monaten schlaflose Nächte...

Und bei mir ebenfalls seit Sommerbeginn bin ich fix und alle.
Einfach kaputt. Müde. Erschöpft. Meine Kraftreserven aufgebraucht.
Ständiges Nasenbluten. Auf einmal Bluthochdruck. Alle anderen Werte sind zum Glück gut.

Weißt du was ich jetzt mache?
Mich einfach mehr um mich und meine Gesundheit kümmern.
Es fällt mir schwer Dinge zu ändern. Gewohnheiten.
Aber ich möchte für meine Gesundheit einfach daran arbeiten.

PS.:ich meine ab 35 (bin mir nicht mehr ganz sicher) steht dir ein Gesundheitscheck beim Arzt zu.
Meine Ärztin hat ihn auf Grund meiner Beschwerden gemacht.
Schaden kann es also nicht!

Alles Gute für dich und deine Gesundheit.
Und natürlich drücke ich die Daumen,wenn es dir besser geht,dass es auch mit dem zweiten Kind klappt!

LG Mery

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Für mich klingt es danach, dass du dabei bist, in einen Burnout zu schlittern.

Ja nachdem, wie weit du schon geschlittert bist, kannst du dir vielleicht noch selbst helfen, oder du brauchst Leute, die mit dir Strategien erarbeiten.

Gute Besserung

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Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Das Gesamtpaket liest sich heftig. Ich musste auch die Erfahrung machen, dass man sich manchmal einfach zu viel auflädt, bzw. ganz schleichend und unbewusst in die totale Überlastung rutscht. Wo kannst du kürzer treten? Berufstätig zu sein mit Kleinkind ist hart genug. Dazu noch diverse andere körperliche und psychische Belastungen und man kommt schnell an die Grenzen der eigenen Belastbarkeit oder eben darüber hinaus.
Nimm dir Zeit für dich, um zu regenerieren, körperlich gesund zu werden und wieder mehr zu dir zu finden. Könntet du weniger arbeiten? Dir eine Haushaltshilfe zulegen? Weitere Unterstützung bei der Kinderbetreuung suchen?

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Die letzten Jahre waren bei uns recht anstrengend . Ich hatte wirklich jahrelang sehr wenig schlaf (schreibaby, anderes kind, und eigene schlimme Schlafstörung ).

Jedoch war ich niemals in deiner beschriebenen Verfassung. Für mich klingt das nach einem burnout. Ich empfehle dir schnell etwas zu ändern. Denk an deine Gesundheit ! Ich wünsche dir alles gute!